Kanäle und Membranen
Wirkungen von Antiarrhythmika auf klonierte native und mutierte spannungsgesteuerte Kaliumkanäle des Herzens (Madeja/Straub/Brosius)
Antiarrhythmika werden häufig zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Neben einem Nutzen in Form der Unterdrückung oder
Verhinderung von Rhythmusstörungen können gelegentlich auch bedrohliche Rhythmusstörungen "paradoxerweise" hervorgerufen werden.
Dies kommt gehäuft bei Patienten mit Herzinsuffizienz vor, jedoch auch bei anscheinend organisch gesunden Herzen. Bei der Herzinsuffizienz kann es ebenso wie
bei angeborenen Ionenkanalerkrankungen zu einer krankhaften Verlängerung des kardialen Aktionspotentials kommen, die auf einer Verminderung oder einem
Ausfall repolarisierender Kaliumströme beruht. Zum besseren Verständnis dieser Vorgänge wurden die zugrunde liegenden spannungsgesteuerten
Kaliumkanäle kloniert und in einem heterologen Expressionsystem (z.B. Xenopus laevis-Oozytensystem) exprimiert und elektrophysiologisch analysiert. Das
besondere Interesse konzentrierte sich auf die pharmakologischen Wirkorte am HERG-Kanal, dem KvLQT1/minK-Kanalkomplex und am Kv4.3-Kaliumkanal. Zudem
wurden Kanalmutanten elektrophysiologisch untersucht, die bei Patienten mit QT-Syndrom und Brugada-Syndrom (siehe Teilprojekt A1) gefunden werden.