Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Mineralogie

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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Archäometrie
Mineralogie und Geochemie römischer Keramiken aus dem Töpfereibezirk vor der porta praetoria des Hauptlagers von Haltern, Westfalen

 
Südwestlich der porta praetoria des Hauptlagers von Haltern wurde bei Ausgrabungen im Bereich des heutigen Museumsparkplatzes eine Töpfereiwerkstatt mit zehn Töpferöfen und großen Mengen zerscherbter Keramik freigelegt. Die Römer stellten hier überwiegend einfache Gebrauchsgegenstände wie Kochtöpfe, Krüge, Schüsseln und Vorratsgefäße her. Daneben fanden sich auch anspruchsvollere Keramiken wie Lampen und Terrakotten. Die archäologische Auswertung des keramischen Inventars der verschiedenen Töpferöfen warf die Frage nach den möglichen Affinitäten der im Töpfereibezirk ausgegrabenen mutmaßlichen Töpfertone mit den in Haltern hergestellten römischen Keramiken auf.

Zur Bildung einer neuen Referenzgruppe im Vergleich zu der als Importware vorkommenden Ca-reichen Keramik (Lasfargues & Picon 1982) wurde die Clusteranalyse eingesetzt. Sie erlaubt in der Dendrogramm-Darstellung dieser betont Ca-armen Keramiken eine Untergruppierung der Proben.

Aufgrund der extrem niedrigen CaO- und hohen SiO2 Gehalte liegen alle untersuchten Proben im "Stabilitätsfeld" SiO2 Anorthit-Mullit des ternären Systems SiO2 CaO+MgO Al2O3. Diese Feststellung gilt für die beiden vermuteten Töpfertone, die Lehmproben und die römischen Scherben.

Als Ton- und Keramikbestandteile wurden lichtoptisch bzw. röntgenographisch identifiziert: Quarz (Q); Orthoklas, Mikroklin bzw. Plagioklas (F), Kaolinit (K), Sericit/Muskovit bzw. Illit (I), Biotit, Hornblende, Ortho- und Klinopyroxen, Turmalin, Zirkon, Apatit, Magnetit, Rutil, Hämatit, Cristobalit (C), Mullit (M), Epidot, Granit- und Quarzitgrus, gemahlener Keramikbruch, Diatomeen.

Temperversuche im oxidierenden Milieu zwischen 600 und 1300°C sowie DTA-/DTG-Untersuchungen an den Töpfertonen (12: kaolinitischer Ton mit Diatomeen; 28: illitischer Ton) ergeben mit den Scherben vergleichbare Mineralbestände. Eine Herstellung der Ca-armen Keramiken in Haltern erscheint daher wahrscheinlich. Identische Untersuchungen an zwei Lehmproben aus der stillgelegten Tongrube Frettholz bei Haltern liefern vergleichbare Daten und deuten auf eine "Lager-nahe" Herkunft der Töpfertone.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Cornelia Schmitt-Riegraf

Veröffentlichungen:

Bodenaltertümer Westfalens, Bd. 37 [in Vorb.] Schmitt-Riegraf, C. (2001): Der keramische Brand römischer Terra Sigillata aus dem Raum Haltern. [in Vorb.]

 

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