Neurophysiologie
Mechano-elektrische Transduktion und synaptische Signalübertragung in stammesgeschichtlich ältesten Haarsinneszellen
Die mechano-elektrische Signalwandlung in den Sinneszellen der Hör- und Gleichgewichts-Organe von Wirbeltieren geschieht in einem Bündel von
Sinneshaaren (Cilien und Mikrovilli). Für das Verständnis der Evolution und des molekularen rezeptorischen Mechanismus dieser Sinneshaare ist der Aufbau
eines ähnlichen Sinneshaarbündels der stammesgeschichtlich ältesten mechanorezeptorischen Sinneszellen aufschlussreich. Derartige Haarzellen sind
bereits in Nesseltieren, den ältesten Gewebetieren zu finden. Besonders untersuchungsgeeignete Paradigmen sind die zahlreichen Nesselzellen der
Hydrozoen-Polypen (z.B. Hydra). Wir untersuchten sie in vorangegangenen Jahren intensiv elektrophysiologisch, elektronenmikroskopisch und
molekularbiologisch. Wir fanden, dass sie ebenso wie die Haarzellen der Wirbeltiere als axonlose ("sekundäre") Rezeptorzellen mit afferenten und
efferenten Synapsen ausgestattet sind, die mit den gleichen Transmittersubstanzen wie in Haarzellen arbeiten. Die afferenten Synapsen sind mit einer relativ einfachen
Struktur bereits befähigt, graduierte Rezeptorpotential-Signale zu übertragen.
Die Arbeiten wurden in der Berichtszeit in einem Review
zusammengefasst und auf der 7th International Conference on Coelenterate Biology vorgestellt.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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