Limnologie
Stoffhaushalt und Stoffumsetzungen in Fließgewässern
- Die Bedeutung von grobpartikulärer organischer Substanz im Stoffkreislauf von Fließgewässern:
Totholz ist eine über viele Jahre verfügbare
Energiequelle in Gewässerökosystemen, dennoch liegen über den Dekompositionsverlauf wenig
Informationen vor. Untersuchungen beschäftigen sich mit der Veränderung von Holzparametern, der
Biofilmentwicklung und der Makrozoobenthosbesiedlung im Verlauf des Totholzabbaus.
- Die Bedeutung der Sedimente für den Stoffhaushalt kleiner Fließgewässer:
Das hyporheische Interstitial, das Lückensystem fluvialer Sedimente, ist Lebensraum vieler
aquatischer Organismen und ein wichtiges Teilkompartiment für Stoffumsetzungen in
Fließgewässern. In diesem Projekt werden Methoden und Apparaturen zur Beprobung der für
Stoffumsetzungen wichtigen Parameter und zur Erfassung von Sedimentumlagerungen entwickelt. Untersuchung
und Visualisierung von Sedimentstrukturen sind weitere Arbeitsgebiete.
- Nahrungsnetzstruktur und Energiefluss in kleinen Fließgewässern:
Über die quantitative
Erfassung einer Vielzahl von abiotischen und biotischen Systemkomponenten auf unterschiedlichen trophischen
Niveaus und die Erfassung von Prozessen (Primärproduktion, Respiration, Sekundärproduktion)
werden die Struktur von Nahrungsnetzen sowie die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen funktionellen
Gruppen beschrieben. Die Untersuchungsgewässer liegen im Südschwarzwald (Typ Mittelgebirgsbach)
und in Norddeutschland (Typ Tieflandbach).
- Modellierung des Metabolismus eines Fließgewässers und seine Interaktion mit der benthischen
Makroinvertebratenfauna: An einem ausgewählten
Fließgewässer der Ostkordilleren Kolumbiens, welches als Modellsystem dient, werden metabolische
Prozesse morphologisch definierter Teilhabitate untersucht. Die relative Größe und das
Zusammenwirken dieser Prozesse sind charakteristisch für den Gewässertyp, welcher seinerseits die
Folge übergeordneter Faktoren ist. Es werden Erfassungsmethoden ausgearbeitet, die auf andere
Gewässertypen übertragbar sein sollen. Auf der Basis der an dem Modellgewässer gewonnenen
Ergebnisse soll unter Verwendung neuerer mathematischer Verfahren die Dynamik der metabolischen Prozesse und
deren Einfluss auf die Biodiversität modelliert werden. Die Thematik wird im Rahmen einer Dissertation an
der Universidad Nacional verfolgt.
- Vergleichende Untersuchung der Habitatstruktur und metabolischer Prozesse an zwei Flüssen des
ostrussischen Tieflandes:
Die im Rahmen eines jungen Kooperationsprojektes
untersuchten Fießgewässer im ostrussischen Tiefland entsprechen die aufgrund ihrer
geomorphologischen und ökologischen Eigenarten dem Naturzustand der Bäche und Flüsse
Norddeutschlands zu vorgeschichtlicher Zeit. Die Untersuchungen dort werden vergleichend mit den entsprechenden
Untersuchungen an norddeutschen Fließgewässern verglichen.
- Typologie der andiner Fließgewässer Cundinamarcas (Kolumbien):
Das neue Forschungsprojekt im Rahmen einer langjährigen Kooperation zielt auf eine Typologie für
Flüsse der Nordanden. Diese sollen durch ein Informationsmuster identifiziert werden, das sich aus
übergeordneten Prozessen und Strukturen zusammensetzt. In Zusammenarbeit mit staatlichen
Umweltbehörden und der Regierung des Bundesstaates Cundinamarca, Kolumbien, werden
geomorphologische, hydrologische, meteorologische und biologische Daten sowie die Landnutzung in
Flusseinzugsgebieten statistisch ausgewertet und in geographischen Infomationssystemen visualisiert.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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