Medizinische Chemie
Antipsoriatische Anthracenone mit modulierten Redoxeigenschaften
Die klassische Behandlung der Psoriasis mit Anthralin ist mit starken Nebenwirkungen verbunden. Aufgrund
der Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies beeinflusst Anthralin verschiedene biologische
Targetmoleküle und zelluläre Stoffwechselvorgänge. Dieser oxidative Stress trägt
zwar zur antipsoriatischen Wirksamkeit bei, Sauerstoffradikale fungieren aber auch als
Entzündungsmediatoren und induzieren proinflammatorische Effekte auf der Haut, die oft zum
limitierenden Faktor der Anthralin-Therapie werden. Die Entwicklung eines antipsoriatisch wirksamen
Anthracenons, das keine Entzündung der gesunden Haut verursacht und nicht zu stark färbenden
Polymeren abgebaut wird, würde die Psoriasistherapie deutlich verbessern und einen wesentlichen
Fortschritt in Bezug auf Struktur-Wirkungsbeziehungen dieser Substanzklasse bedeuten. Auf Basis einer
kontrollierten Sauerstoffradikalbildung werden neue Anthracenone konzipiert, charakterisiert durch partielle
Blockade der dafür kritischen C-10-Position, Inkorporation antioxidativer Strukturelemente oder
eisenchelatisierender Funktionen. Über diese Modulation der Redoxeigenschaften soll eine Trennung der
antipsoriatischen und der proinflammatorischen Eigenschaften erreicht werden und der Weg zur Entwicklung
optimaler Verbindungen geebnet werden. Die Arbeiten umfassen Synthese, biologische Prüfung und
Struktur-Wirkungsbeziehungen von 9(10H)-Anthracenonen sowie Untersuchungen zum
Wirkmechanismus.
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