Kern-, Teilchen-, Astroteilchenphysik -Schwerpunkt: Neutrinophysik (Prof. Dr. Ch. Weinheimer)
In den letzten Jahren konnten unterschiedliche Experimente an verschiedenen Plätzen der Welt zeigen, dass die bisher als masselos angenommenen
Elementarteilchen, die Neutrinos, doch eine sehr kleine Masse besitzen müssen. Diese Neutrinooszillationsexperimente sind aber nur auf Unterschiede der
Neutrinomassenquadrate sensitiv, nicht aber auf die Neutrinomassen selbst. Diese Neutrinomassen sind äußerst wichtig sowohl für das
Verständnis der Teilchenphysik als auch für die Kosmologie. Der Grund für die astrophysikalische Bedeutung liegt unter anderen in der großen
Häufigkeit der Neutrinos im Universum: vom Urknall übriggeblieben muss es etwa eine Milliarde mal mehr Neutrinos im Universum geben als Atome.
Deshalb beeinflussen kleine Neutrinomassen die Evolution des Universums und gestalten das Bilden von Strukturen wie Galaxienhaufen, Galaxien und Sterne mit.
Mit dem KAlruhe TRItium Neutrinoexperiment KATRIN versucht eine internationale Kollaboration am Forschungszentrum Karlsruhe die Neutrinomasse experimentell zu messen,
indem sie durch ein sehr großes höchstauflösendes Spektrometer und eine sehr starke Tritiumquelle die Empfindlichkeit nochmal um eine
Größenordnung gegenüber bisherigen Experiment steigert. Unsere neue Gruppe in Münster wirkt gleich an mehreren entscheidenden Stellen bei
diesem Experiment mit. Wir sind bei dem elektromagnetischen Design des Experiments federführend und haben in 2004 das Design des Hauptspektrometers erstellt.
Wir haben jetzt begonnen, die Konstruktion und den Aufbau der dafür nötigen inneren Drahtelektroden in Münster durchzuführen. Weiterhin
bauen wir eine Kalibrationsquelle und die Versorgung und Präzisionsmessung der Analysierhochspannung des KATRIN-Hauptspektrometers auf.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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