Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Kunstgeschichte

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2003 - 2004

 

 
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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Prof. Dr. Werner Jacobsen
Liturgie und Kunst

 
Schon seit 1994 steht eine kontinuierliche Beschäftigung mit liturgischen Nutzungskonzepten von Kirchen der Spätantike und des Mittelalters im Mittelpunkt von Lehre und Forschung, mit interdisziplinärer Öffnung zu Fragen der liturgischen Nutzung, der Altaranordnungen, der Präsentation von Heiligengebeinen, der internen Organisation des Kirchenraumes und der Zugänglichkeit für Laien. Ein Teilbereich zum Bestand nördlich der Alpen wurde bereits in einem Speculum-Aufsatz 1997 als Gedankenskizze publiziert, ein anderer Teilbereich Italien in einem Forschungsjahr 1998-1999 an der Bibliotheca Hertziana in Rom ("Richard-Krautheimer-Gastprofessur") erarbeitet. Symposien mit interdisziplinärer Beteiligung wurden bereits in Bamberg, Köln und Rom durchgeführt. Im Sommersemester 2001 hielt ich eine Vorlesung mit dem Titel "Kunst und Liturgie". Darin habe ich die Entwicklung der liturgischen Nutzung des Kirchenbaues im Lichte der neuen Ordinarienforschung vorgestellt, beginnend in der Spätantike mit dem Egeria-Text zur Jerusalemer Liturgie (um 400) und der Papstmesse in der Stationskirche St. Peter gemäß Ordo primus romanus (um 700) und reichend über das Weihespektakel der Jesuitenkirche St. Michael in München (1597) bis zu den Exequienfeiern des 18. Jahrhunderts in Saint-Denis und die Diskussionen um die Neuordnung des Kirchenraums nach dem Zweiten Vaticanum (1964). Aus den verschiedenen Jahrhunderten wurde als Beispiel jeweils ein Kirchenbau bzw. ein Bauensemble ausgewählt, dessen bauliche Gestalt bekannt ist und für das auch ein Liber ordinarius bzw. sonstige Schriftquellen zum Ablauf der liturgischen Handlungen bekannt sind und für welches damit die zeitgenössischen liturgischen Abläufe rekonstruiert werden können (Horen, Messe, Prozessionen, Königs- und Kaiserkrönungen, später auch liturgische Schauspiele, Narrenspiele, Jesuitendrama, Exequien). Ziel war es, den Studenten das tiefere Verständnis für die Einrichtung der Kirchen, deren Ausstattung mit künstlerischen Objekten und deren einstiger liturgischer Funktion im Kirchenraum ("Kunstwerke", heute häufig entfunktionalisiert im Kirchenraum bzw. im Museum) sowie deren Änderungen und Wandlungen im Laufe der Jahrhunderte zu vermitteln. Damit sollte den Studenten das historische Verständnis für die zahlreichen, aus Kirchen stammenden und heute gewöhnlich in Museen verwahrten und zusammenhanglos präsentierten Kunstwerke und die Rekonstruktion im einstigen Bedeutungszusammenhang vermittelt werden. Die Vorlesung hat bei den Studenten (auch späterhin bei meinen Examenskandidaten) große Nachfrage bewirkt. Zugleich kommt diese Thematik (an der ich seit etwa 1990 arbeite) neuerdings sehr in das Bewußtsein der interdisziplinären Forschung. Daher möchte ich alsbald diese Vorlesung zu einem Buch ausbauen. Das ausformulierte Vorlesungsmanuskript liegt bereits vor.

Projektdauer:

Seit 2001

Beteiligter Wissenschaftler:

Prof. Dr. Werner Jacobsen (Münster)

Veröffentlichungen:

Jacobsen, W.: Saints' Tombs in Frankish Church Architecture, in: Speculum 72, 1997, S. 1107-1143.

Jacobsen, W.: Altarraum und Heiligengrab als liturgisches Konzept in der Auseinandersetzung des Nordens mit Rom, in: Kunst und Liturgie im Mittelater. Akten des internationalen Kongresses der Bibliotheca Hertziana und des Nederlands Instituut te Rome (Kongreß Rom 1997), hrsg. v. Nicolas Bock/Sible de Blaauw/Christoph Luitpold Frommel/Herbert Kessler (Beiheft zum Römischen Jahrbuch der Bibliotheca Hertziana 33, 1999/2000), München 2000, S. 65-74.

Jacobsen, W.: Organisationsformen des Sanktuariums im spätantiken und mittelalterlichen Kirchenbau. Wechselwirkungen von Altarraum und Liturgie aus kunsthistorischer Perspektive, in: Kölnische Liturgie und ihre Geschichte. Studien zur interdisziplinären Erforschung des Gottesdienstes im Erzbistum Köln (Kongreß Köln 1998), hrsg. v. Albert Gerhards/Andreas Odenthal, (Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen, 87), Münster 2000, S. 67-97

 

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