Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Kunstgeschichte

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2003 - 2004

 

 
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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Prof. Dr. Werner Jacobsen
Die Auftraggeber von Florenz

 
Das bisherige, DFG-gestützte Projekt über die sozialen und ökonomischen Verhältnisse der Florentiner Maler, welches seit 1986 in Arbeit war, ist abgeschlossen; die Ergebnisse im Jahre 2001 als Buch der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgelegt worden. Im Anschluß an das Projekt sollen in den nächsten Jahren die Florentiner Auftraggeber für die damals anfallenden Kunstaufträge erforscht werden. Dieses Projekt betrachte ich als strategisch wichtigstes Forschungsprojekt der Florenzforschung des nächsten Jahrzehnts. Es widmet sich der Aufarbeitung der Kunst und Kunstpolitik des Albizzi-Regimes (1392-1434). Das Projekt zielt auf die zentrale Frage nach den Entstehungsbedingungen und -hintergründen der beginnenden Florentiner Renaissancekunst, nach den mäzenatischen und kunstpolitischen Hintergründen, welche diese neue künstlerische Richtung erst bedingte und ermöglichte und sodann stimulierte. Die bisherige Florenzforschung hat sich auf die Medici, insbesondere auf Cosimo als den entscheidenden Protagonisten dieser neuen Renaissancekunst konzentriert (z. B. Gombrich, The Early Medici as Patrons of Art, 1960; Ames-Lewis, Cosimo il Vecchio, 1992; Beyer/Boucher, Piero de' Medici - Kunst im Dienste der Medici, 1993). Doch ist eine solche Orientierung falsch. Dies belegt allein schon eine Analyse der großen damaligen Aufträge und die Zusammensetzung der Kommissionen, die sich für die ersten Auftragsvergaben an neue Renaissancekünstler aussprachen. Nicht die Medici, sondern im Gegenteil deren politische Kontrahenten, nämlich die Vertreter des Albizzi-Regimes, erweisen sich als die frühen Protagonisten dieser neuen Kunstrichtung. Nicht nur die einzelnen Familien dieser politischen Gruppe bestellten als Privatleute bei den ersten Renaissancekünstlern, sie dominierten auch die städtischen und zünftischen Gremien und Kommissionen, welche sich für die neue Kunstrichtung entschieden (Opera del Duomo, Parte Guelfa, Zünfte, Orsanmichele, Hospitäler etc.). Cosimo hingegen (und die Medici insgesamt) haben sich in der Zeit ihrer politischen Isolierung bis 1433 kaum mit Kunstaufträgen hervorgetan und sodann erst, nach Rückkehr aus der Verbannung 1434, allmählich diese damals schon bestehende neue Kunstrichtung unterstützt, ja seit den 40er Jahren geradezu usurpiert. Diese Feststellung habe ich im Schlußkapitel meines Buches "Die Maler von Florenz zu Beginn der Renaissance" als Ausblick bereits umrissen. Ursprünglich sollte diese Auftraggeberfrage den zweiten Großteil meines damaligen Florenzprojektes bilden, ein Vorhaben, das ich jedoch aus realistischer Einschätzung der Arbeitszeit dann zurückstellen mußte und das ich erst jetzt, nach Vorliegen meines Florenzbuches, in Angriff nehmen kann. Vorarbeiten hierzu habe ich in meinem Freisemester 2003/04 mit Unterstützung der VW-Stiftung in Florenz bereits durchführern können.

Projektdauer:

01.08.2003 bis 30.04.2004

Drittmittelgeber:

VW-Stiftung

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Werner Jacobsen, Dr. Laura De Angelis, Dr. Renzo Ninci

Veröffentlichungen:

Jacobsen, W.: Die Maler von Florenz zu Beginn der Renaissance (Italienische Forschungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, vierte Folge, Bd. 1), Kunsthistorisches Institut Florenz und Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2001

 

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