Neuere und Neueste Geschichte
Michel de Certeau als Kultur- und Geschichtstheoretiker
Als Jesuit, Religionshistoriker, Kulturphilosoph und Psychoanalytiker hat Michel de Certeau (1925-1986) ein breites Oeuvre vorgelegt, das in der deutschen Forschung
bislang kaum intensivere Berücksichtigung fand. Von der historischen Anthropologie des Religiösen in der Frühen Neuzeit bis hin zur
kultursoziologischen Analyse der 68er Zeit bieten die vielseitigen Schriften Certeaus gegenwärtig einen wichtigen Bezugspunkt verschiedener Disziplinen. Seine
Arbeiten verbinden religiöse, psychoanalytische und historische Lektürepraktiken und bilden damit einen wichtigen theoretischen Bezugspunkt der
historischen Kulturwissenschaften. Seine geschichtstheoretischen Konzeptionen werden vor allem in L'Ecriture de L'Histoire (1975, dt. 1991), Histoire et
Psychoanalyse entre Science et Fiction (1987, dt. 1997) und L'Invention du quotidien (1980, dt. 1988) entwickelt. Wie eine Spur zieht sich dabei vor allem die
Frage nach dem Anderen durch Certeaus Werk.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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