Klassische Archäologie: Östlicher Mittelmeerraum in griechisch-römischer Zeit
Figürliche Terrakotten aus der Werkstatt von Beit Nattif, Israel
In dem Projekt werden Terrakotta-Figurinen aus der spätantiken Werkstatt von Beit Nattif in Südjudäa untersucht. Das Repertoire besteht aus "Nackten
Göttinnen", Reitern und Tauben. Die Ikonographie der Stücke läßt sich in eine eisenzeitliche vorderorientalische Tradition einordnen, wobei
auch römischer Einfluß (bei den Reitern), sowie zeitgenössische iranische Elemente (bei den "Nackten Göttinnen" und den Reitern) aufgezeigt
werden können. Obgleich von den eisenzeitlichen Vorbildern eine dichte Kette an Zwischengliedern aus hellenistischer und römischer Zeit fehlt, gibt es
viele stilistische und typologische Vergleichsstücke aus der Eisenzeit. In der Eisenzeit findet sich dasselbe Repertoire von "Nackter Göttin", Reiter und
Taube und dort kann es mit populärem jahwistischem Kult verbunden werden. Daß die spätantiken Terrakotten ebenfalls mit jüdischem Kult in
Verbindung gebracht werden können, wird der Untersuchung als These zugrundegelegt.