Arbeitsbereich Frau PD Dr. A. Schumacher
Psychoonkologie, Lebensqualität
Lebensqualität bei Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie
In
der Behandlung der AML können heute dank der kontinuierlichen Therapieoptimierung der vergangenen
Jahre
wesentliche Heilungsraten erzielt werden. Intensivierung der Induktionstherapie und prolongierte Erhaltung
führen nachweislich zu einer verbesserten Langzeitprognose. Quantitative Überlebenszeiten und
Symptomraten sagen nun aber wenig aus über die Qualität des für die Patienten gewonnenen
Zuwachses an Lebenserwartung. Neben Responserate und Überlebenszeit muß darum die
Lebensqualität (LQ) der Patienten unter und nach der Therapie als ein wesentliches Kriterium zur Evaluation
herangezogen werden. Die Studie "Lebensqualität bei erwachsenen Patienten mit Akuter Myeloischer
Leukämie" wurde als Längsschnitt-Untersuchung an der Hämatologischen Abteilung der
Universitätsklinik Münster durchgeführt. In ihrer Durchführung lehnt sich diese Studie
an
die multizentrische, randomisierte Phase III Studie der kooperativen AML Gruppe (AMLCG) an. Wie die Ergebnisse
zeigen, verbessert sich die subjektive Lebensqualität der Patienten signifikant während der
stationären Behandlung. Die kontextsensitive Inhaltsanalyse der Interviews läßt erkennen, wie
stark Faktoren des stationären Settings die individuell wahrgenommene LQ und damit auch die
Bewältigung von Krankheit und Therapie beeinflussen. Bei stetig wachsenden Heilungsraten bleibt im
Einzelfall die individuelle Prognose unsicher, dennoch bringt die Chemotherapie den Patienten offensichtlich trotz
der aversiven Begleiterscheinungen eine deutliche qualitative Verbesserung ihres "Lebens mit der Krankheit."
Die Studie wird
multizentrisch als wissenschaftliches Begleitprogramm im Rahmen der AMLCG 99 weitergeführt. Dieses
Projekt untersucht die Lebensqualität bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie oder
myelodysplastischem Syndrom, die im Rahmen der AMLCG 99 Studie zu den risiko-stratifizierten Therapiestraegien
mit unterschiedlichen Therapiealternativen behandelt werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
Krankheitsverarbeitung
bei onkologischen Erkrankungen
Die psychologische Betreuung von Patienten
mit hämatologisch-onkologischen Erkrankungen weist ein sehr schwieriges, spezifisches Profil auf. Die
Patienten sind aufgrund der durchgeführten Behandlungsmaßnahmen extremen Belastungen
unterworfen, zum einen durch starke Nebenwirkungen wie bspw. die hohe Toxizität der Zytostatika, zum
anderen auch durch die notwendige Umkehrisolation während der Phase der Aplasie. Die
psychoonkologische
Betreuung zielt auf die Entlastung der Patienten und ihrer Angehörigen sowie auf die Verbesserung der
Lebensqualität während und nach der medizinischen Behandlung. Insbesondere ist es die Aufgabe,
Patienten bei der Verarbeitung und Bewältigung von Erkrankung und Behandlung Hilfestellung zu geben.
Auch die Verbesserung der Compliance, die Mitarbeit der Patienten bei der medizinischen Therapie, ist ein
wichtiger Aufgabenbereich der psychologischen Betreuung. Psychotherapieschulen-übergreifend kommen
dabei in der Psychoonkologie vor allem supportive Ansätze zum Tragen, bspw. angstreduzierende
Interventionen und kognitive Umstrukturierung aus der Verhaltenstherapie oder auch das Verbalisieren
emotionaler
Erlebensinhalte aus der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie. Das Spektrum der eingesetzten
psychologischen Maßnahmen wird dabei sehr stark durch den jeweiligen individuellen Rahmen des
Patienten,
also die subjektiven Bedingungen der Erkrankung und der Therapie, bestimmt.
Veröffentlichungen:
Lebensqualität
bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom
Wissenschaftliches
Begleitprogramm zur Phase III-Studie zum Stellenwert der simultanen Radio-/Chemotherapie in der neoadjuvanten
multimodalen Behandlung
Veröffentlichungen:
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