Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Medizinische Klinik und Poliklinik A

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2003 - 2004

 

 
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Medizinische Klinik und Poliklinik A

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Albert-Schweitzer-Str. 33
48129 Münster
Direktor: Prof. Dr. med. W. E. Berdel

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Arbeitsbereich Frau PD Dr. A. Schumacher
Psychoonkologie, Lebensqualität

 
Lebensqualität bei Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie

In der Behandlung der AML können heute dank der kontinuierlichen Therapieoptimierung der vergangenen Jahre wesentliche Heilungsraten erzielt werden. Intensivierung der Induktionstherapie und prolongierte Erhaltung führen nachweislich zu einer verbesserten Langzeitprognose. Quantitative Überlebenszeiten und Symptomraten sagen nun aber wenig aus über die Qualität des für die Patienten gewonnenen Zuwachses an Lebenserwartung. Neben Responserate und Überlebenszeit muß darum die Lebensqualität (LQ) der Patienten unter und nach der Therapie als ein wesentliches Kriterium zur Evaluation herangezogen werden. Die Studie "Lebensqualität bei erwachsenen Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie" wurde als Längsschnitt-Untersuchung an der Hämatologischen Abteilung der Universitätsklinik Münster durchgeführt. In ihrer Durchführung lehnt sich diese Studie an die multizentrische, randomisierte Phase III Studie der kooperativen AML Gruppe (AMLCG) an. Wie die Ergebnisse zeigen, verbessert sich die subjektive Lebensqualität der Patienten signifikant während der stationären Behandlung. Die kontextsensitive Inhaltsanalyse der Interviews läßt erkennen, wie stark Faktoren des stationären Settings die individuell wahrgenommene LQ und damit auch die Bewältigung von Krankheit und Therapie beeinflussen. Bei stetig wachsenden Heilungsraten bleibt im Einzelfall die individuelle Prognose unsicher, dennoch bringt die Chemotherapie den Patienten offensichtlich trotz der aversiven Begleiterscheinungen eine deutliche qualitative Verbesserung ihres "Lebens mit der Krankheit."

Die Studie wird multizentrisch als wissenschaftliches Begleitprogramm im Rahmen der AMLCG 99 weitergeführt. Dieses Projekt untersucht die Lebensqualität bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie oder myelodysplastischem Syndrom, die im Rahmen der AMLCG 99 Studie zu den risiko-stratifizierten Therapiestraegien mit unterschiedlichen Therapiealternativen behandelt werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Th. Büchner, PD Dr. phil. A. Schumacher (Leiterin), Dr. rer. medic. D. Wewers

Veröffentlichungen:

Schumacher, A., Wewers, D., Büchner, Th., Berdel ,W.E.: Quality of life and coping in patients with acute myeloid leukemia. In: Büchner Th, Hiddemann W, Wörmann B et al. (Eds.): Acute Leukemias IX – Basic research, experimental approaches and novel therapies. Heidelberg: Springer, 578-584, 2003.

Schumacher, A., Wewers, D., Heinecke, A., Berdel W.E. , Hiddemann, W., Wörmann, B., Büchner, Th.: Quality of life in patients with acute myeloid leukemia (AML) – early results from the randomized AMLCG 1999-trial. Psycho-Oncology 12, Suppl: 117, 2003.

Krankheitsverarbeitung bei onkologischen Erkrankungen

Die psychologische Betreuung von Patienten mit hämatologisch-onkologischen Erkrankungen weist ein sehr schwieriges, spezifisches Profil auf. Die Patienten sind aufgrund der durchgeführten Behandlungsmaßnahmen extremen Belastungen unterworfen, zum einen durch starke Nebenwirkungen wie bspw. die hohe Toxizität der Zytostatika, zum anderen auch durch die notwendige Umkehrisolation während der Phase der Aplasie. Die psychoonkologische Betreuung zielt auf die Entlastung der Patienten und ihrer Angehörigen sowie auf die Verbesserung der Lebensqualität während und nach der medizinischen Behandlung. Insbesondere ist es die Aufgabe, Patienten bei der Verarbeitung und Bewältigung von Erkrankung und Behandlung Hilfestellung zu geben. Auch die Verbesserung der Compliance, die Mitarbeit der Patienten bei der medizinischen Therapie, ist ein wichtiger Aufgabenbereich der psychologischen Betreuung. Psychotherapieschulen-übergreifend kommen dabei in der Psychoonkologie vor allem supportive Ansätze zum Tragen, bspw. angstreduzierende Interventionen und kognitive Umstrukturierung aus der Verhaltenstherapie oder auch das Verbalisieren emotionaler Erlebensinhalte aus der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie. Das Spektrum der eingesetzten psychologischen Maßnahmen wird dabei sehr stark durch den jeweiligen individuellen Rahmen des Patienten, also die subjektiven Bedingungen der Erkrankung und der Therapie, bestimmt.

Veröffentlichungen:

Schumacher, A.: Vernetzung psychoonkologischer Versorgungsstrukturen – von der Utopie zum Regelfall? Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie 53: 138, 2003.

Schumacher, A.: Stellenwert der Psychoonkologie im neuen deutschen Gesundheitssystem. Der Onkologe 10, Suppl.2: 98-102, 2004.

Keller, M., Weis, J., Schumacher, A., Griessmeier, B.: Psycho-Oncology in a United Europe - Changes and Challenges. Report on the 11th scientific conference of the European Society for Psycho-Oncology (ESPO), June 2001, Heidelberg, Germany. Critical Reviews in Oncology and Hematology 45: 109-117, 2003.

Kleining, B., Schumacher, A.: (Eds) Chaos und Struktur in der Psychosozialen Onkologie. Jahrbuch 2002 der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie e.V. (dapo) – Ergebnisse der 20. Jahrestagung. Lengerich: Pabst, 2003.

Kleining, B., Schumacher, A.: (Eds) Spiritualität in der Onkologie. Jahrbuch 2003 der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie e.V. (dapo). Lengerich: Pabst, 2004.

Lebensqualität bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom

Wissenschaftliches Begleitprogramm zur Phase III-Studie zum Stellenwert der simultanen Radio-/Chemotherapie in der neoadjuvanten multimodalen Behandlung

Veröffentlichungen:

Schumacher, A., Riesenbeck, D., Braunheim, M., Wewers, D., Heinecke, A., Semik, M., Hoffknecht, P., Macha H.N., Klinke, F., Schmidt, E-W., Willich, N., Berdel, W.E., Thomas, M.: Combined modality treatment for locally advanced non-small cell lung cancer: preoperative chemoradiation does not result in a poorer quality of life. Lung Cancer 44:89-97, 2004.

 

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