Toxikologie
Ein Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe liegt derzeit auf der Entwicklung sehr empfindlicher Nachweisverfahren für niedrig dosierte Arzneistoffe. Dabei
kommt vor allem die hochauflösende Flüssigkeitschromatographie (HPLC) in Kombination mit der Tandem-Massenspektrometrie(MS-MS) zum Einsatz. Bei
dieser neuen Detektionstechnik werden zunächst die Analyt-Moleküle selektiert und anschließend durch Kollision mit Argon fragmentiert. Die dabei
entstehenden, substanzspezifischen Fragment-Ionen werden schließlich detektiert.
Mit dieser Technik werden Verfahren zum physikalisch-chemischen Nachweis der herzwirksamen Glykoside Digitoxin, Digoxin, Methildigoxin und Acetyldigoxin aus
Vollblutproben entwickelt. Auch zum Nachweis des niedrig dosierten Antipsychotikums Olanzapin wird durch die Kombination von HPLC und MS-MS eine
Nachweismethode erarbeitet. In
der Substitution opiatabhängiger Patienten wird zunehmend häufig der partielle Opioid-Agonist/Antagonist Buprenorphin eingesetzt. Deshalb wird eine
HPLC-MS-MS-Methode zum sicheren Nachweis des niedrig dosierten Buprenorphins im forensischen Untersuchungsgut entwickelt.
Zum Nachweis des hochtoxischen Inhaltsstoffs der Eibe (Taxus baccata L.) konnte als Referenzsubstanz aus den Blättern von Eiben Taxin in Reinform gewonnen
werden. Nach eindeutiger Substanzidentifizierung wurde ein quantitatives Analysenverfahren entwickelt, dass sich mittlerweile bei zahlreichen Untersuchungen von
Blutproben sowohl menschlichen als auch tierischen Ursprungs bewährt hat. Ein
Analysenverfahren zum Nachweis des halluzinogen wirkenden Pilzinhaltsstoffes Psilocin aus Blutproben, das auf einer Kombination aus Festphasenextraktion und
Gaschromatographie mit massenspektrometrischer Detektion beruhte, konnte durch die Anwendung der HPLC-MS-MS-Technik entschieden verbessert werden. Auf
Grund der hohen Nachweisempfindlichkeit des Verfahrens konnte erstmals auf das verlustreiche Eindampfung des oxidationsempfindlichen Psilocin-Extrakts verzichtet
werden. Daraus resultierte eine robustere und reproduzierbarere Nachweismethode.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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