Geno- und Phänotypisierung, moderne diagnostische Verfahren, neuartige
Therapieansätze und Resistenzentwicklung
Vergleichende Bewertung von Verfahren zum Nachweis des humanen Zytomegalievirus (HCMV) nach
Transplantation anhand eines Score-basierten Auswertealgorithmus von Virämieepisoden
Die routinemäßige Überwachung der peripheren HCMV-Viruslast von Patienten nach
Transplantation kann heutzutage als ein Standard in der Transplantationsmedizin betrachtet werden.
Einhergehend mit dieser Überwachung und der Verfügbarkeit von HCMV - wirksamen Virustatika
haben sich zunehmend sog. präemptive Interventionsprotokolle etabliert, bei denen jeder positive Befund
aus dem HCMV-Viruslastmonitoring mit einer virustatischen Intervention beantwortet wird, ohne eine mit
weiteren Methoden verifizierbare Entwicklung einer HCMV-Erkrankung abzuwarten. Dieses präemptive
Vorgehen erschwert die vergleichende Evaluation von neuen Techniken für die
HCMV-Viruslastbestimmung, da der klinische Zielwert der Messung, die Vorhersage einer HCMV-Erkrankung,
nur noch selten oder nicht mehr erreicht wird. Aus diesem Grund wurde im Rahmen dieses Projekts ein
Algorithmus entwickelt, bei dem verschiedene Testverfahren anhand des Zeitpunkts des erstmaligen
Nachweises von Serien positiver HCMV-Nachweise über ein Score-basiertes Verfahren bewertet wurden.
Drei Testverfahren, deren Wertigkeit aus der publizierten Literatur abgeschätzt werden konnte (zwei
pp65-basierte Nachweisverfahren sowie ein Serum-PCR basiertes Nachweisverfahren), wurden anhand des oben
beschrieben Auswertalgorithmus in einer prospektiven Studie vergleichend evaluiert und die Ergebnisse mit den
Daten aus der Literatur verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass Serum-PCR und pp65-Nachweise
gleichwertige Techniken für die CMV-Viruslastbestimmung in der Mehrzahl der Patienten darstellen, und
dass der entwickelte Scoring-Algorithmus geeignet ist, auch unter den Bedingungen präemptiver
Interventionsstrategien als Surrogatverfahren zur Bewertung von HCMV-Virämietests verwendet zu
werden.