Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Humangenetik

Forschen

Druckkopf Universität Münster
Logo Universität Münster
A–Z Suchen
 
Startseite Universität Münster

Forschungsbericht
2003 - 2004

 

 
Inhaltsverzeichnis
 
Evangelisch-Theologische Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Wirtschafts- wissenschaftliche Fakultät
Medizinische Fakultät
Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Psychologie und Sportwissenschaft
Geschichte / Philosophie
Philologie
Mathematik und Informatik
Physik
Chemie und Pharmazie

Biologie

Geowissenschaften
Forschungszentren
Sonderforschungsbereiche
Graduiertenkollegs
Forschergruppen
Zentrale Betriebseinheiten
 

Startseite

Kontakt

Impressum

 

Institut für Humangenetik

Tel. (0251) 83-55401
Fax: (0251) 83-55431
e-mail: horstj@uni-muenster.de
www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/ihg/index.html
Vesaliusweg 12-14
48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
 zurück    weiter

Tumorzytogenetik und Tumorgenetik
Mutationsanalyse bei hereditärem Mamma- und Ovarialkarzinom

 
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen in der westlichen Welt; eine von acht Frauen wird im Laufe ihres Lebens an dieser Krebsform erkranken. Etwa 5% der Mammakarzinome können eindeutig auf eine erbliche Komponente zurückgeführt werden. Bei einem wesentlichen Anteil der erblich bedingten Mamma- und Ovarialkarzinome sind Mutationen in einem der beiden bislang identifizierten "breast cancer susceptibility" Gene (BRCA1 und BRCA2) nachweisbar. Frauen mit einer ererbten "loss-of-function"-Mutation in einem dieser Gene haben ein etwa 85% Lebenszeitrisiko, ein Mamma- und/oder Ovarialkarzinom zu entwickeln.

In einer von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie wurde in den Jahren 1996 bis 2004 in bundesweit 12 Zentren - eines davon Münster - Frauen aus Risikofamilien die molekulargenetische Testung in diesen beiden Genen angeboten. In Münster wurden im Studienzeitraum in 234 Familien molekulargenetische Analysen der beiden BRCA-Gene mittels "Denaturing High-Performance Liquid Chroma tography" (DHPLC) und direkter Sequenzierung durchgeführt und 48 eindeutig pathogene Mutationen nachgewiesen. Beide PCR-basierte Methoden sind hoch sensitiv, ermöglichen jedoch nur eine Untersuchung der amplifizierten Bereiche. Größere genomische Umordnungen, die z.B. Deletionen oder Duplikationen ganzer Exone zur Folge haben können, werden mit solchen PCR-basierten Methoden nicht erfasst. Um den Anteil solcher genomischen Umlagerungen in unserem Patientenkollektiv zu bestimmen, wurden Indexpatienten, die keine nachweisbare BRCA1- oder BRCA2-Mutation hatten, mittels MLPA (multiplex ligation-dependent probe amplification) auf solche genomischen Umlagerungen hin untersucht. Mit dieser neu entwickelten Technik (Schouten et al, 2002. NAR 30: e57) können über die relative Quantifizierung von über 40 verschiedenen DNA - Sequenzen in einer einzigen Reaktion (Multiplex-PCR) komplette Gene sehr schnell und sicher auf Deletionen oder Duplikationen hin untersucht werden. Die retrospektive Untersuchung von 119 Indexpatienten erbrachte den Nachweis von drei zusätzlichen Mutationen im BRCA1-Gen: eine bislang nicht beschriebene Deletion von Exon5, eine Duplikation von Exon 13 und eine Deletion von Exon 17. Genomische Umlagerungen BRCA1-Gen machen demnach zwar einen kleinen aber dennoch nennenswerten Anteil der pathogenen Mutationen aus, und die MLPA-Technik ermöglicht eine arbeits- und kosten-effiziente Optimierung der BRCA-Analytik.

Drittmittelgeber:

Deutsche Krebshilfe

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. B. Dworniczak, Prof. Dr. I. Kennerknecht, Dr. Th. Neumann, Dr. S. Preisler-Adams, Dr. B. Welling, Prof. Dr. J. Horst, Institut für Humangenetik Prof. Dr. W. Heindel, Dr. B. Thombach, Institut für Klinische Radiologie Prof. Dr. L. Kiesel, Dr. K. Rensing, Zentrum für Frauenheilkunde

Veröffentlichungen:

Preisler-Adams et al., 2004. Mutation analysis in breast cancer patients from Northwest Germany: A report from Münster as part of the national consortium for Hereditary Breast and Ovarian Cancer. Eur J Hum Genet 12, suppl. 1: 195 German Consortium for Hereditary Breast and Ovarian Cancer, 2002. Comprehen sive analysis of 989 patients with breast or ovarian cancer provides BRCA1 and BRCA2 mutation profiles and frequencies for the German population. Int. J. Cancer 97: 472-80

 

Zurückblättern

 Diese Seite:  :: Seite drucken   :: Seite empfehlen   :: Seite kommentieren

© 2005 Universität Münster - Dezernat 6.3. + Forschungsberichte

   :: Seitenanfang Seitenanfang

© Universität Münster
Schlossplatz 2 · 48149 Münster
Tel.: +49 251 83-0 · Fax: +49 (251) 83-3 20 90
E-Mail: verwaltung@uni-muenster.de