Psychosomatik
Die Verarbeitung der "schlimmen Diagnose" aus Sicht der Betroffenen
Jährlich erkranken etwa 320.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Der Anteil der Kiefer-Gesichtstumoren beträgt etwa 5%. Auch wenn die
Heilungschancen durch intensive Forschungstätigkeit und medizinischem Fortschritt jährlich steigen, hinterlassen gerade Eingriffe im Kopf- und Halsbereich
erhebliche Veränderungen, die das Ausmaß einer dramatischen Entstellung annehmen können. Funktionsstörungen beim Essen, Sprechen,
Schlucken und Trinken und die damit einhergehende Angst vor peinlichen Situationen oder vor einem "begafft werden" begründen nicht selten den
sozialen Rückzug. Um diese spezielle Patientengruppe (MKG) bei der Bewältigung der Situation positiv zu unterstützen, muss zunächst
geklärt werden, welche Defizite in der Aufklärung, Betreuung und emotionalen Verarbeitung aus Sicht der Patienten auftreten, welche Bedürfnisse
bestehen und ob diesbezüglich Unterschiede zu Patienten mit Tumoren anderer Lokalisation (N-MKG) festzustellen sind.
Es wurden 27 Frauen und 39 Männer (Anteil MKG-Tumor jeweils etwa 50%) mit einem durchschnittlichen Alter von 59 Jahren gebeten, den Fragebogen
"Hornheide" schriftlich zu beantworten. Auf der Basis eines speziell entwickelten Fragebogens wurden die Probanden zusätzlich befragt
(halbstandardisierte Interviewform).