Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für
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e-mail: a.g.dinnesen@uni-muenster.de
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48149 Münster
Direktorin: Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Zentrale Hörverarbeitung
Untersuchung der auditorischen Verarbeitung beim idiopathischen Stottern mit Hilfe der Magnetoenzephalographie

 
Die bei der Sprachperzeption und Sprachproduktion ablaufenden kortikalen Prozesse bei Probanden mit idiopathischem Stottern und bei Nichtstotterern sollen mit Hilfe nichtinvasiver Verfahren wie der Magnetoenzephalographie (MEG) beschrieben und objektiviert werden. Ein verbessertes Verständnis für die komplexe Leistung der Sprachverarbeitung in unserem Gehirn und für deren Störung ist das Ziel. Das Kernverhalten des Stotterns besteht aus Repetitionen, Prolongationen und Blocks. Stottern setzt in den meisten Fällen zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr ein (American Psychiatric Association, 1987). Nach van Riper (1982) soll die auditive Rückmeldung im Zuge der kindlichen Entwicklung an Bedeutung verlieren, sobald keine Meldungen über falsch gesprochene Wörter mehr auftreten. Im Verlauf der Sprachentwicklung wird diese Kontrollfunktion vom taktil-kinästhetischen System und der Tiefensensibilität (Lage und Bewegungsempfindung) des Sprechapparates übernommen. Bei Stotterern soll die Dominanz des akustischen Kontrollsystems bestehen bleiben. Bekannt ist, dass bei gehörlosen Patienten sehr selten Stottern auftritt. Bisher durchgeführte Studien mit bildgebenden Verfahren wie PET und MRT weisen auf eine Störung des Motorsystems, eine gestörte Lateralisation von Spracharealen und Funktionen des auditorischen Kortex oder auf eine Störung im Netzwerk von Motorarealen und auditorischem Kortex im Zusammenwirken bei der Sprachproduktion hin. Magnetoenzephalographische Untersuchungen ergeben ein ähnlich uneindeutiges Bild der kortikalen Ursachen des Stotterns, das von Störungen der auditiven Rückkopplung, einer Veränderung der Lateralisation von Spracharealen bis zu einer Veränderung im Zusammenwirken von Motorplanung und auditorischem System reicht. Mit der Magnetoenzephalographie durchgeführte Studien beschreiben überwiegend einen Einfluss auf die ereigniskorrelierte Hirnaktivität (N100), so dass für die Suche nach spezifischen Komponenten für die Artikulation und Phonation eine Notwendigkeit besteht. Diese Suche wird multimethodisch, sowohl mit klassischen Methoden (Amplituden- und Latenzanalysen in gemittelten Zeitreihen, Quellenlokalisationsverfahren) als auch unter Einbeziehung neu entwickelter Auswerteverfahren (Kurzzeitfrequenzanalyse, Unabhängiger Komponentenanalyse und Beam-Former Techniken) durchgeführt. Die zu untersuchenden Reize sind einfache und komplexe Töne, Vokale, Konsonant-Vokal-Kombinationen und Einzelwörter sowie kurze gesprochene Texte. Es wird geprüft, ob sich Unterschiede im auditorischen Kortex und in Spracharealen zwischen Stotterern und Nicht-Stotterern finden, und ob sich Veränderungen bei Stotterern zwischen gestotterten und flüssig gesprochenen Passagen nachweisen lassen. Es ist geplant, die evozierte Aktivität und deren kortikale Generatoren zu lokalisieren und zu prüfen, ob induzierte oszillatorische Hirnaktivität eine Reizabhängigkeit zeigt und Hinweise auf die zu Grunde liegenden kortikalen Netzwerke liefert.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. A. Knief, Prof. Dr. C. Pantev, M. Schneider, A. Wollbrink, Prof. Dr. A. G. Dinnesen

 

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