Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für
Phoniatrie und Pädaudiologie

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e-mail: a.g.dinnesen@uni-muenster.de
www: medweb.uni-muenster.de/institute/phon/index.html
Kardinal-von-Galen-Ring 10
48149 Münster
Direktorin: Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Zentrale Hörverarbeitung
Evaluierung einer Funkübertragungsanlage als Maßnahme zur Verbesserung der Signalqualität bei auditiven Selektionsstörungen

 
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) sind definiert als Störungen der zentralen Prozesse des Hörens. Gemäß der Definition des Konsensusstatements der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie umfassen diese neben der Analyse von Zeit-, Frequenz- und Intensitätsunterschieden akustischer Signale vor allem Prozesse des binauralen Hörens. Das binaurale Hören spielt neben seiner Funktion bei der Lokalisation eine wichtige Rolle bei der Separation von Schallquellen, bei der Verbesserung der Wahrnehmung von gestörter Sprache sowie bei der Unterdrückung von Klangverfärbungen. Eigene retrospektive Studien mit mehr als 400 Kindern belegen, dass auditive Selektionsstörungen bei Schulkindern mit einer Häufigkeit von ca. 20% zu den häufigsten anamnestischen Hinweisen bei V. a. eine AVWS gehören. Je nach eingesetztem subjektiven Testverfahren finden sich zwischen 30 und 52% auffälliger Befunde. Die Alltagsrelevanz dieser Teilleistungsstörung und die Umwegstrategien betroffener Kinder sind individuell sehr unterschiedlich, jedoch ist von einer erheblich erhöhten Höranstrengung auszugehen. Therapeutisch werden neben übenden Verfahren und Techniken zur Kompensation gestörter Dysfunktionen vor allem Maßnahmen zur Verbesserung der Signalqualität (z. B. bauakustische Veränderungen, Anpassung von Hörgeräten oder FM- Anlagen) diskutiert.

Seit März 2004 steht mit dem Phonak Edu- Link eine FM- Übertragungsanlage zur Verfügung, die speziell für die Behandlung von Kindern mit auditiven Verarbeitungsstörungen konzipiert wurde. Ziel ist die Reduktion von ungünstiger Raumakustik und Hintergrundgeräuschen für eine bessere Sprachdiskrimination. Bislang ist unklar, ob der Nutzen ausschließlich in einer Ergänzung der übenden und metakognitiven Ansätze liegt, oder ob ihr ein eigenständiger therapeutischer Wert zugeschrieben werden kann.

Ziel der Studie ist die Überprüfung der Effektivität im Rahmen einer kontrollierten prospektiven Interventionsstudie im Hinblick auf subjektive und objektive Erfolgskriterien. Es soll geprüft werden, ob sich bei Einsatz des Phonak EduLink- Systems bei Patienten mit auditiven Selektionsstörungen die Höranstrengung und/oder deren sekundäre Folgen verringern, die Leistungen in der auditiven Selektion verbessern, und ob sich Veränderungen in den logopädischen und psychologischen Variablen ergeben.

Im Laufe von 30 Monaten werden bis zu 20 Probanden mit auditiver Selektionsstörung über 6 Monate mit dem Phonak EduLink-System versorgt und anschließend einem Retest audiologischer, logopädischer und psychologischer Variablen unterzogen. Zudem werden die Tragedauer des Systems sowie Eigen- und Fremdbeurteilungen (Eltern/Lehrer) zur Höranstrengung und sekundären Faktoren (Selbstkonzept, Verhalten) durch standardisierte und nicht standardisierte Fragebögen erhoben. Eine Kontrollgruppe mit gleicher klinischer Auffälligkeit wird nach 6 Monaten ohne Trageversuch mit dem gleichen Inventar nachuntersucht.

Drittmittelgeber:

Phonak AG, Stäfa, Schweiz

Beteiligte Wissenschaftler:

P. Matulat, Dr. M. Schmidt, Prof. Dr. A. G.Dinnesen

 

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