Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für
Phoniatrie und Pädaudiologie

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e-mail: a.g.dinnesen@uni-muenster.de
www: medweb.uni-muenster.de/institute/phon/index.html
Kardinal-von-Galen-Ring 10
48149 Münster
Direktorin: Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Cisplatin-Ototoxizität
Die Münsteraner Klassifikation: Eine neue Einteilung der Hochtonschwerhörigkeit nach Cisplatingabe

 
Der Hörverlust im Hochtonbereich gilt als Frühsymptom einer Innenohrschädigung durch Cisplatingabe. Eine Schwierigkeit besteht darin, diesen Hörverlust zu klassifizieren, um Ausmaß und Verlauf der Schädigung zu beschreiben und insbesondere Hochtonverluste früh zu erfassen. Die WHO- Einteilung erfasst die Hörverluste im Hochtonbereich nicht. Auch die Einteilungen der Hochton- Schwerhörigkeit nach Khan et al. (1982) und Brock et al. (1991) erscheinen uns nicht geeignet für die Verlaufsbeschreibung bzw. nicht sensitiv genug. Wir haben anhand von 67 Patienten (39 Jungen, 28 Mädchen), die im Zeitraum von 1999 bis 2003 an der Universitätsklinik Münster mit Cisplatin therapiert wurden, eine Klassifikation entwickelt, die insbesondere den Hörverlusten im Hochtonbereich gerecht wird. In Anlehnung an die WHO- Klassifikation, jedoch unter Einbezug des Hochtonbereichs ab 4 kHz wird in 5 Gruppen eingeteilt: Gruppe 0 (keine Schädigung) beinhaltet Hörverluste bis 10 dB, Gruppe 1 (beginnende Schädigung) Hörverluste > 10 bis 20 dB bei mindestens einer Frequenz oder Tinnitus. Gruppe 2 (mäßige Schädigung) beinhaltet Hörverluste ab 4 kHz > 20 dB und unterteilt weiter in 2a (> 20 bis 40 dB), 2b (> 40 bis 60 dB) und 2c (> 60 dB). Die Einteilung des Hörverlusts < 4 kHz > 20 dB in Gruppe 3 (Beeinträchtigung, kompensierbar mit Hilfsmitteln) erfolgt analog Gruppe 2 in a, b und c. Gruppe 4 schließlich (Funktionsausfall) umfasst den mittleren Hörverlust < 4 kHz ab 80dB. Diese Klassifikation wird mit den Einteilungen nach Khan et al. und Brock et al. sowie der WHO- Klassifikation verglichen. Es zeigt sich eine hohe Sensitivität (1,0) zur Früherkennung von Hochton- Hörverlusten bei akzeptabler Spezifität (0,88). Alle Kinder, bei denen im Verlauf eine beginnende Hörstörung nach Münsteraner Klassifikation auftrat, entwickelten später einen manifesten Hörverlust. Drei Viertel der Kinder (74,6%) entwickelten eine beidseitige Hörstörung von mindestens Grad 2a (ab 4 kHz > 20 dB), bei über einem Drittel (35,8%) trat eine hörgerätepflichtige Hörstörung von mindestens Grad 3a (< 4 kHz > 20 dB) auf mindestens einem Ohr auf. Unsere Einteilung könnte die pädaudiologische Verlaufsbeurteilung bei Cisplatintherapie verbessern und als Grundlage für weitere Arbeiten zur Cisplatinotoxizität mit verbesserter Sensitivität auch höhergradige Hörschäden vermeiden helfen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. C.-M. Schmidt, E. Bartholomäus, Prof. Dr. A. G. Dinnesen, Dr. H.-J. Heinecke

Veröffentlichungen:

Schmidt CM, Bartholomäus E, Dinnesen AG: Die "Münsteraner Klassifikation": eine neue Einteilung der Hochtonschwerhörigkeit nach Cisplatingabe. Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 21. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGPP. Freiburg/Breisgau, 10.-12.09.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc 04dgppV18 http://www.egms.de/en/meetings/

Schmidt CM, Bartholomäus E, Deuster D, Heinecke A, Dinnesen AG: Die "Münsteraner Klassifikation" - Eine neue Einteilung der Hochtonschwerhörigkeit nach Cisplatingabe. HNO 2005: angenommen nach Überarbeitung

 

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