Neurologie
Epilepsie:
Seit 1995 werden Patienten mit erstmals aufgetretener kryptogener fokaler Epilepsie mit verschiedenen
nuklearmedizinischen Verfahren untersucht. Die hierbei
eingesetzten Methoden wurden bislang nur für die Diagnostik des anfallsauslösenden Herdes im Rahmen
der Operationsvorbereitung refraktärer Epilepsien
eingesetzt. Die vorliegende Untersuchung zielt auf frühere Stadien der Erkrankung. Die
Positronen-emissionstomographische (PET) Darstellung des regionalen cerebralen
Glukosestoffwechsels zeigte bei mehr als einem Drittel der Patienten mit nicht-therapierefraktärer Epilepsie und
normaler Kernspintomographie bereits mehr oder weniger
ausgeprägte Stoffwechselveränderungen in einem Temporallappen. Dies wird nicht selten sogar zum
Zeitpunkt der Erstdiagnose festgestellt, wenn also erst wenige
Anfälle stattgefunden haben. Durch dieses Ergebnis wird die Hypothese unterstützt, dass bereits vor oder
zumindest mit Eintreten von Anfällen eine
funktionelle Schädigung des anfallsauslösenden Areals vorliegt und diese somit nicht nur Ausdruck einer
Schädigung durch die Anfälle selbst ist. Da
es aber mit zunehmender Anfallszahl im Laufe eines Lebens zu einer stärkeren Ausprägung des
Hypometabolismus kommt, kann angenommen werden, dass die
fortgesetzte Anfallsaktivität zu einer weiteren Störung des Temporallappens führt.
Zwischenzeitlich liegen auch Ergebnisse des klinischen
Verlaufes dieser Patientengruppe vor. Untersuchungen des Stoffwechselverlaufes der Erkrankung werden gerade ausgewertet.
Hirntumoren:
Mit Hilfe der 18Fluor-markierten Aminosäure Fluor-Ethyl-Tyrosin FET werden PET-Aufnahmen des Gehirns
von Patienten mit Hirntumoren angefertigt. Es konnte
gezeigt werden, dass Aussagen zur nichtinvasiven Graduierung der Tumoren mit der FET-PET, wie auch mit anderen
Aminosäuren nur begrenzt möglich sind. Zur
Darstellung der Tumoraktivät und -ausdehnung sowie zur Abgrenzung neoplastischer und nicht-neoplastischer
Läsionen ist die Untersuchung jedoch sehr viel
versprechend.
M. Huntington:
Klinische PET-Untersuchungen von Patienten, die an der genetisch determinierten Chorea Huntington leiden,
werden in Zusammenarbeit mit der Neurologischen
Klinik analysiert. Die Korrelation mit neuen neurophysiologischen Parametern ist hierbei ein wesentlicher
Zielparameter. Parallel dazu wurden Untersuchungen von
Tiermodellen der Erkrankung an der Kleintier-PET begonnen.
Aktivierungs-Studien:
In Kooperation mit mehreren Kliniken werden Wasser-PET Studien zur zerebralen Repräsentation unterschiedlicher
Hirnleistungen durchgeführt. Unter anderem sind
Untersuchungen von Schlaganfall-Patienten in der Rehabilitation im Rahmen einer von der Euregio
unterstützten Studie geplant.
Kooperationen:
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen 2004:
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