Klinisch orientierte Forschung
Deutsche Studiengruppe Gastrointestinale Lymphome DSGL. Behandlung primärer Lymphome des
Magens. Therapieoptimierung in den Stadien I und II bei indolenten und aggressiven Lymphomen (Protokoll
DSGL 01/2003)
Hauptziel der aktuellen Münsteraner Multicenterstudie der Deutschen Studiengruppe Gastrointestinale
Lymphome DSGL (aktiviert am 01.02.2004) ist die Etablierung eines therapeutischen Standards in der Behandlung
primärer gastrointestinaler Lymphome. Aufgrund der Heterogenität des Krankheitsbildes ergeben
sich für einzelne Kollektive unterschiedliche Therapiestrategien. Für die Wahl der Therapie sind
folgende Stratifizierungspunkte wichtig: der Malignitätsgrad des Lymphoms; die erfolgte oder nicht
erfolgte Resektion des Lymphoms (der Resektionsgrad im Falle der Resektion), das Stadium des Lymphoms. Die
in den Vorläuferstudien erfasste Akuttoxizität (WHO) zeigt tolerable Nebenwirkungen
während der Radiotherapie. Die von einem Teilkollektiv vorliegenden Langzeitdaten zeigen nennenswerte
Nebenwirkungen nur innerhalb von 9 Monaten nach Therapieende. Als primäre Behandlung hat
die Operation bei Magenlymphomen in umschriebenen Stadien gegenüber einer organerhaltenden
Therapie an Bedeutung verloren. Die Indikation zur operativen Behandlung ist lediglich bei Perforation oder
Hb-wirksamer Blutung gegeben. Die Forschungsergebnisse der letzten 15 Jahre lassen stratifizierte
Behandlungsstrategien zu, die Basis des Studienkonzeptes der Deutschen Studiengruppe Gastrointestinale
Lymphome DSGL (Studienzentrale DSGL Universitätsklinikum Münster) sind.