Klinische Kardioanästhesie / Immungenetische Prädisposition
Messung des Herzzeitvolumens
Hintergrund:
Zur Standardüberwachung der Herzkreislauffunktion kritisch kranker Patienten auf der Intensivstation
sowie bei operativen Eingriffen dient die Bestimmung der
Herzzeitvolumens (HZV, CO = Cardiac output). Zur interindividuellen Vergleichbarkeit wird in aller Regel der
Herzindex (HI, CI = Cardiac index) durch Division des CO durch
die Körperoberfläche des Patienten angegeben. Die Standardmethode ist auch heute noch die
Thermodilutionsmethode mittels Pulmonaliskatheter. In den letzten
Jahren sind weitere, weniger invasive Methoden entwickelt worden, von denen sich bisher keine in der klinischen
Routine breit durchsetzen konnte. Die transösophageale
Echokardiographie ist seit einigen Jahren eine Methode, mittels derer insbesondere bei herzchirurgischen Eingriffen eine
optimale Überwachung der Herzfunktion
möglich ist. Hierdurch kann auch das Herzzeitvolumen wenig invasiv bestimmt werden. Die Genauigkeit der
Messung hängt jedoch sehr von der Erfahrung des
Untersuchers ab. Eine kontinuierliche Messung des HZV wurde durch einen neuartigen Pulmonaliskatheter mit einer
Wärmespirale ermöglicht. Aktuelle
Forschungen führten zur Entwicklung einer neuen Methode zur kontinuierlichen Messung des Herzzeitvolumens.
Hierbei wird das System zunächst kalibriert,
indem mittels eines transpulmonalen Thermodilutionsverfahren das Herzzeitvolumen gemessen wird. Durch Analyse
der Pulskontur einer arteriellen Blutdruckkurve kann
anschließend kontinuierlich das Herzzeitvolumen bestimmt werden. Erste Untersuchungen zeigten eine gute
Übereinstimmung der so gemessenen Werte
gegenüber Thermodilutionsverfahren.
Ziel
unserer Untersuchungen ist es, dieses neue Verfahren mit den bekannten Techniken (rechtskardiale Thermodilution mit
Pulmonaliskatheter und transösophageale
Echokardiographie) in der Herzchirurgie in verschiedenen klinischen Situationen zu vergleichen. Der theoretische
Vorteil der Methode wäre ein wenig invasives
Verfahren zur Messung der Herzleistung zur Verfügung zu haben, mit dem der Therapeut im Operationssaal und
auf der Intensivstation on-line die entsprechenden Daten
geliefert bekommt, die für die Beurteilung des Zustandes des Patienten entscheidend sind. Neben der
Messeinrichtung benötigt man lediglich einen arteriellen
Katheter, der über die Leistenarterie eingeführt wird, sowie einen zentalen Venenkatheter. Beide Katheter
werden bei den Patienten, bei denen eine
Herzzeitvolumenmessung erforderlich ist, ohnehin routinemäßig verwendet. Weiterhin werden
Bioimpedanz-Messungen als weitere Methode im Vergleich zu
dopplersonographischen TEE-Messungen durchgeführt.
Ergebnisse:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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