Klinische Kardioanästhesie / Immungenetische Prädisposition
Immungenetische Prädisposition der systemischen Inflammation und Sepsis
Hintergrund:
Systemische Inflammation (SIRS) und Sepsis sind schwerwiegende Komplikationen in der operativen
Intensivmedizin, die durch die Entwicklung eines multiplen
Organversagens auch heute noch eine hohe Letalität haben. Pathogenetisch ist eine generalisierte, unkontrollierte
Freisetzung pro- und antiinflammatorischer Zytokine
(u.a. TNFα, IL-10) als Antwort des Organismus auf einwirkende Noxen (z.B. Trauma, Infektion) wesentlich
beteiligt. Neben exo- und endogenen Einflüssen (z. B.
Vorerkrankungen, Alter, Therapie, mikrobielle Pathogenitätsfaktoren) unterliegt die Zytokinantwort vermutlich
auch immungenetischen Einflüssen. So existieren
mehrere, zum Teil funktionelle Polymorphismen (Einzelbasensubstitutionen bzw. variable Anzahlen von
Dinukleotid-Repeats in Mikrosatelliten) in den Promotor- und
genflankierenden Regionen des TNF-Locus, IL-6-Locus und IL-10 Locus.
Ergebnisse:
Im
Rahmen einer Studie an operativen Intensivpatienten und gesunden Probanden wurde gezeigt, dass der biallele
Polymorphismus (-174 G/C) in der Promotorregion des IL-6
Locus bei Patienten mir schwerer Sepsis gleich verteilt ist, d.h. es fanden sich ebenso viel homozygote (GG oder CC)
wie heterozygote (GC) Patienten. Der Anteil des GG
homozygoten Genotyps allerdings war in der Gruppe der verstorbenen Patienten signifikant geringer. Die IL-6
Konzentrationen korrelierten eng mit der Schwere des weiteren
Krankheitsverlaufs waren aber nicht assoziiert mit dem IL-6 Promotor Genotyp. Die Daten bezüglich der
Polymorphismen in anderen Zytokin-Loci (TNF, IL-10) werden
zur Zeit ausgewertet.
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperation:
Veröffentlichungen:
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