Kompetenznetz Pädiatrische Onkologie, Projekt Telemedizin
"Telemedizin in der Pädiatrischen Onkologie" zum Mantelantrag "Kompetenznetz Pädiatrische Onkologie und Hämatologie"
Die Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (GPOH) engagiert sich seit über 20 Jahren in der Erforschung und
Therapieoptimierung von onkologischen Erkrankungen im Kindesalter. Ziel dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie dem
Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) im Rahmen der Unterstützung von Informations- und Kompetenznetzen in der Medizin geförderten
Projektes ist es, organisatorische Grundlagen eines effizienten Informationsaustausches innerhalb der GPOH zu schaffen.
In der Behandlung solider Tumoren kommt der bildgebenden Diagnostik sowie der Beurteilung der Bilddokumente vor Ort, aber auch zentralisiert in Referenzzentren, eine
zentrale Bedeutung zu. In der Behandlung von Nephroblastomen, Knochentumoren, Weichteilsarkomen, Hirntumoren, etc. ist die exakte Festlegung von Lokalisation und
Ausdehnung des Tumors eine Voraussetzung, um eine auf den Patienten adaptierte Therapie zu initiieren und im weiteren Verlauf steuern zu können. Als ein
Kernproblem hat sich der dazu notwendige Versand von Bildmaterial, wie Röntgenbildern, CT und MRT Bildern, aber auch histologischer Präparate von den
diagnostischen und behandelnden Institutionen zu Referenzzentren und von diesen Referenzzentren zu assoziierten Spezialisten, sowie der entsprechende Rückweg
mit Laufzeiten von bis zu zwei Wochen herauskristallisiert.
Da sowohl das Tumorvolumen als auch das Ansprechen auf eine Behandlung zu den wichtigsten Prognoseparametern bei soliden Tumoren gehören, ist deren sichere
Messung und Beurteilung der Größenänderung und der mikroskopisch nachweisbaren Veränderungen im Verlauf außerordentlich
bedeutsam. Das Zusammenführen der Bildgebung über ein Kompetenznetz ist Voraussetzung, um das Tumorvolumen und das Ansprechen auf eine Therapie
wissenschaftlich bewerten zu können und in zukünftige Therapiestudien als Stratifizierungsparameter einfließen zu lassen.
Zur Zeit wird hierzu im Rahmen des Projektes ein Bilddaten-Clearinghouse etabliert. Einsender von elektronischen Bilddaten jeglicher Art, etwa DICOM-Daten von
Kernspintomographien oder JPEG-Daten mikroskopischer Photos, können mit ihrem Standard-Internetbrowser die Daten auf einer speziellen Internet Seite ablegen,
und einen oder mehrere weitere Benutzer zur Ansicht der Bilder autorisieren, etwa Referenzradiologen einer Tumorstudie. Diese können dann in ihrem
Internetbrowser die Bilder sofort betrachten, oder auch auf den eigenen Rechner herunterladen. Der Versand und die Verwaltung der Bilddaten erfolgt unter Einhaltung der
höchsten Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen; es ist keine spezielle Software nötig; die Bedienung ist unkompliziert und intuitiv.
Es ist zu erwarten, dass das Bilddaten-Clearinghouse sich rasch zum Standard in der Bilddaten-Kommunikation zwischen den Partnerinstitutionen der GPOH entwickeln wird. Eine Mehrwertnutzung über die Referenzbefundung hinaus wird ermöglicht, wenn Einsender die Bilddaten für ein integriertes Forschungs- und Lehrarchiv freigeben,
woraufhin Kopien der Bilder automatisch anonymisiert und indiziert der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
|