Der 45. Band (2004) des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften trägt den Titel 'Gesellschaftsbilder im Diskurs der Wissenschaft - Aktuelle
Herausforderungen für die Christliche Sozialethik'. In fünf Aufsätzen werden Gesellschaftsbilder (bzw. entsprechende Implikationen) der
Neurowissenschaften, der Humangenetik, der Soziobiologie, der Ökonomie und der Ökologie diskutiert sowie die Auswirkungen der Wandlungen in der
Wissensgesellschaft auf Bioethik und Biopolitik. Möglichkeiten, diesen Herausforderungen zu begegnen, zeigen drei Beispiele 'ethischer Positionierungen' auf (aus
feministischer und politisch-theologischer Perspektive sowie aus der Perspektive des christlich-jüdischen Dialogs). Berichtet wird vom 'Berliner Werkstattgespräch
der SozialethikerInnen 2003' (zum Thema "Familie - Leitbilder und politische Konzepte in der Genderperspektive") und vom 'Forum Sozialethik 2003' in Dortmund (zum Thema
"'Retheologisierung' der christlichen Sozialethik?"). Wie üblich schließen die Mitteilungen aus der deutschsprachigen katholischen Sozialethik über aktuelle
Projekte den Band ab. Herausgeber des Jahrbuchs ist Professor Karl Gabriel, der auch an dieser Stelle den an der Fertigstellung beteiligten Personen und Institutionen Dank
aussprechen möchte, an erster Stelle selbstverständlich den Autorinnen und Autoren. Die Schriftleitung oblag Dr. Hermann-Josef Große Kracht, der von Iris
Schwöppe und Christian Griese bei der Redaktionsarbeit unterstützt wurde. Das Jahrbuch wurde wieder von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
gefördert und auf bewährte Weise im Verlag Regensberg verlegt. Im Buchhandel ist das Jahrbuch 2004 zum Preis von 33 Euro erhältlich. Das Jahrbuch 2005
wird sich mit dem europäischen Sozialmodell' bzw. mit der 'europäischen Wohlfahrtsstaatlichkeit' auseinandersetzen, nach dessen religiösen Wurzeln und
soziokulturellen Grundlagen fragen und seine Zukunftsfähigkeit - insbesondere vor dem Hintergrund des europäischen Einigungsprozesses - diskutieren.
Besonderes Interesse gilt dabei dem Vergleich verschiedener Sozialstaatsmodelle und Wohlfahrtskulturen innerhalb Europas und deren jeweiligen
bürgerlich-humanistischen, sozialistisch-sozialdemokratischen, protestantischen und katholischen Wurzeln.