Stemmatologie - Kohärenzbasierte Genealogische Methode
Die Überlieferung neutestamentlicher Schriften ist außerordentlich umfangreich. Allein von den Katholischen Briefen, die z.Z. in der Editio Critica Maior
ediert werden, sind 553 Handschriften erhalten; bei den Evangelien beläuft sich die Zahl auf ein Vielfaches. Die Aufdeckung der genealogischen
Zusammenhänge zwischen den variantenreichen Texten der Handschriften steht vor einem doppelten Problem: Die Überlieferung ist hochgradig
kontaminiert, da immer wieder Handschriften ihre Lesarten aus mehr als einer Quelle bezogen haben. Darüber hinaus gibt es häufig eine zufällige
Mehrfachentstehung gleichlautender Lesarten. Beide Schwierigkeiten erforderten einen neuen methodischen Ansatz. Die Kohärenzbasierte Genealogische Methode
wurde entwickelt, um auch für eine kontaminierte Überlieferung stemmatische Darstellungen der genealogischen Zusammenhänge zu
ermöglichen.
Im Berichtszeitraum wurde die Methode weiterentwickelt. Dabei wurden insbesondere für die Optimierung und Verknüpfung von Substemmata sowie die
Gewinnung von Textflussdiagrammen neue Lösungen gefunden. Die Methode wurde im Rahmen der Editio Critica Maior auf die griechischen Zeugen des ersten
Johannesbriefes angewandt.
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