Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Freiherr-vom-Stein-Institut, Wissenschaftliche Forschungsstelle des Landkreistages Nordrhein-Westfalen an der Universität Münster Von-Vincke-Straße 10 48143 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Janbernd Oebbecke |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Forschergruppen
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Zulässigkeit und Grenzen von Sparkassenfusionen
Seit etwa drei Jahren ist eine neuerliche Fusionswelle im Sparkassenbereich zu beobachten, deren Ursachen
anders als damals ausschließlich im wirtschaftlichen Bereich zu suchen sind. Aufgrund einer Vielzahl
von wettbewerbspolitischen, demographischen, technologischen und anderen Wandeltendenzen befindet sich
der Bankensektor in einem Prozess permanenter Veränderung. Um ihre Position zu erhalten und
auszubauen, wählen auch die Sparkassen immer wieder die Fusion als Mittel zur Anpassung an die sich
verändernden Rahmenbedingungen. Ziel des seit Oktober 2002 laufenden Projekts ist es, die sich aus
Anlass einer Sparkassenvereinigung stellenden Rechtsfragen neu zu überdenken und für die
Rechtspraxis handhabbar zu machen. Dabei sollen insbesondere die anlässlich einer Sparkassenfusion
abgeschlossenen öffentlich-rechtlichen Verträge einer genaueren Betrachtung unterzogen werden.
Zudem soll anhand von Beispielen aus der Fusionspraxis untersucht werden, welche kommunalpolitischen
Konfliktfelder bei einer Sparkassenfusion beschritten werden und wie daraus resultierende
Interessengegensätze einem Ausgleich zugeführt werden könnten.
Die Arbeit gliedert sich insgesamt in drei Teile. Nach einem einleitenden ersten Teil wird sich die Untersuchung
in ihrem Hauptteil mit den rechtlichen Rahmenbedingungen einer auf freiwilliger Basis durchgeführten
Sparkassenvereinigung befassen. Dabei wird sich die Darstellung an der zeitlichen Abfolge einer derartigen
Fusion orientieren. In Bezug auf die Vorbereitung und Planung einer Fusion sollen zunächst die derzeit
für das Bankgewerbe geltenden ökonomischen Rahmenbedingungen skizziert werden. Zudem
wird erörtert, welche Fusionswirkungen insbesondere durch die zunehmende Betriebsgröße
erzielt werden sollen. Weiterhin untersucht die Arbeit an dieser Stelle die rechtlichen Fusionsvoraussetzungen,
welche sich aus Verfassungs-, Bundes- sowie Landesrecht ergeben. In Bezug auf die sich der Vorbereitung
anschließenden Fusionsverhandlungen sind insbesondere die sich aus den öffentlich-rechtlichen
Fusionsverträgen ergebenden Verhandlungsgegenstände darzustellen und einer rechtlichen
Überprüfung zu unterziehen. Im Rahmen der Fusionsumsetzung sind die einzelnen
Vefahrensschritte zur Realisierung der Vereinigung aufzuzeigen. In einem dritten Teil befasst sich die Arbeit
mit einer Erörterung der Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen von aufsichtsbehördlich
angeordneten Sparkassenfusionen. Im Mittelpunkt wird hier die Frage stehen, unter welchen Voraussetzungen
von einer Zwangsfusion berechtigenden fehlenden Leistungsfähigkeit einer Sparkasse ausgegangen
werden kann.
Beteiligte Wissenschaftler:
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