Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Zentrum für Niederlande-Studien Alter Steinweg 6/7 48143 Münster Direktor: Prof. Dr. Friso Wielenga |
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Fax: (0251) 83- 2 85 20 e-mail: zentrum.fuer.niederlandestudien@uni-muenster.de www: http://www.hausderniederlande.de |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Forschungszentren
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Fritz Behrendt - Eine Feder für die Freiheit - 5.12.2000-06.01.2001
Fritz Behrendt, in Deutschland geboren und in den Niederlanden lebend, ist einer der bedeutendsten politischen
Zeitungskarikaturisten der Welt. Jahrzehntelang prägten seine Zeichnungen die politische
Meinungsbildung.
Hitlers eiskalter Blick inspirierte den elfjährigen Fritz Behrendt zum Zeichnen seiner ersten Karikatur. In
seinem Beruf geriet er viele Male mit Diktatoren, Regenten und Absolutisten jeglicher Couleur aneinander:
Erich Honecker ließ ihn verhaften, General de Gaulle, Caudillo Franco und Franz-Josef Strauß
protestierten gegen 'beleidigende Karikaturen'. Andere Karikaturen führten zu diplomatischen Schritten
aus Indonesien (Sukarno) und China. Eine Zeichnung des launischen Chruschtschow, der sich in sechs Bildern
vom Kriegsteufel in einen Friedensengel und wieder zurück wandelte, empörte Königin
Wilhelmina, die hierin eine Blasphemie sah, weil doch die seligen Seelen als Engel erscheinen, und die
daraufhin ihr Abonnement des Algemeen Handelsblad kündigte. Königin Juliana
andererseits ernannte Fritz Behrendt zum Ritter des Ordens von Oranien-Nassau, Prinz Claus eröffnete
mit ihm eine Ausstellung mit Zeichnungen für eine bessere Umwelt (Samen uit, 1971) und
Königin Beatrix hängte sich eines von Behrendts politischen Bildern in ihr Arbeitszimmer.
Aus Anlaß seines 75. Geburtstages wurde Fritz Behrendt vom 5. Dezember 2000 bis zum
6. Januar 2001 mit einer Ausstellung im Haus der Niederlande, in der eine Auswahl der bedeutendsten
Karikaturen aus seiner 50jährigen Schaffenszeit gezeigt wurde, geehrt.
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