Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Zentrum für Niederlande-Studien Alter Steinweg 6/7 48143 Münster Direktor: Prof. Dr. Friso Wielenga |
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Fax: (0251) 83- 2 85 20 e-mail: zentrum.fuer.niederlandestudien@uni-muenster.de www: http://www.hausderniederlande.de |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Forschungszentren
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Zwischen Bewunderung und Ablehnung.
In den vergangenen Jahrhunderten hat Deutschland bei Niederländern widersprüchliche
Gefühle ausgelöst. Obwohl man Deutschland in den Niederlanden vor dem Zweiten Weltkrieg
nicht kritiklos gegenüberstand, hatte das Land sehr viele Bewunderer. Deutschland galt als das Land der
großen Schriftsteller, der Philosophie, der Musik, der schönen Landschaften, der Wissenschaft und
Technik, der Bildung, der Sozialgesetzgebung und der unabhängigen Rechtsprechung. Für viele
war Deutschland Inspiration und Vorbild. So absolvierte Johan Rudolf Thorbecke zwischen 1820 und 1824
seine akademische Ausbildung in Deutschland. Als Abraham Kuyper Anfang des 20. Jahrhunderts den
niederländischen Berufsschulunterricht einführen wollte, begann er mit einer Reise in das
Deutsche Kaiserreich, um dort Einrichtungen für den Berufsschulunterricht zu besuchen. Nach 1945
wurde Deutschland zum Synonym für Barbarei. Zu Deutschland gehörten Bilder wie die
Bombardierung Rotterdams, der Mord an den Juden, der Arbeitsdienst und der Hungerwinter von 1944/45. Die
Niederlande wandten sich auf breiter Front von Deutschland ab und der angelsächsischen Welt als neuer
Inspira tionsquelle und neuem Vorbild zu. Diese tiefgreifenden Veränderungen in der Bildformung mit
Blick auf Deutschland, die zwischen 1750 bis 2000 auftreten, sind das Thema einer Monograpie des
Historikers André Beening. Zur Rekonstruktion dieser Bildformung hat er Hunderte von
Schulbüchern für den Grundschul- und weiterführenden Unterricht analysiert.
Schulbücher sind die wichtigste Quelle für den Schulunterricht, über die wir
verfügen. Schulunterricht stellt bereits seit Jahrhunderten die umfassendste und systematischste Form der
Kulturübertragung dar, die es in der Gesellschaft gibt. So bieten Schulbücher eine
Möglichkeit par excellence, mit Hilfe einer einzigen bedeutsamen seriellen Quelle Einblick in die
wichtigsten Tendenzen, Veränderungen und Wandlungen hinsichtlich der Bildformung über
Deutschland zu erlangen. Die Ergebnisse dieser Forschung behandelte Beening in einem Vortrag, den er am
11. Dezember 2002 im Haus der Niederlande gehalten hat.
Beteiligter Wissenschaftler:
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