Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Historisches Seminar Domplatz 20 - 22 48143 Münster Direktoren: Prof. Dr. G. Althoff, F. Kämpfer, M. Kintzinger, U. Pfister, B. Stollberg-Rilinger, H.U. Thamer |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 08 - Geschichte / Philosophie |
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Heirat und Nahrung in Westeuropa:
Eine klassische These der westeuropäischen Sozialgeschichte lautet, daß in der Neuzeit westlich
der Hajnal-Linie St. Petersburg - Triest die Eheschließung spät und nicht bei allen
Personen erfolgte. Über diese Beobachtung hinausgehend, wird von der Mehrzahl der
französischen, englischen und deutschsprachigen Bevölkerungshistoriker eine Abhängigkeit
der Heiratsmöglichkeiten von den vorhandenen Ressourcen konstatiert, und zwar im agrarischen
Frankreich und Deutschland vermittelt über die verfügbaren Stellen oder
Nahrungen, in England dagegen - sowie nach der Industriellen Revolution im gesamten
westeuropäischen Raum - vermittelt über die am Arbeitsmarkt erzielbaren Einkommen. Die
herrschende Meinung, wonach das westeuropäische Heiratsmuster als autoregulatives System zu
interpretieren ist, soll einer kritischen, auch die Genese des Konzepts in der Staatswissenschaft des 18. und den
demographischen Konflikten des 19. Jahrhunderts einbeziehenden Diskussion unterzogen werden.
Beteiligter Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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