Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 08 - Geschichte / Philosophie |
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Das Problem der Ebenbürtigkeit
Missheiraten, hier
insbesondere Ehen zwischen Reichsfürsten und nicht standesgemäßen
Partnerinnen, haben in
der Frühen Neuzeit wiederholt zu langwierigen Konflikten geführt. Die Analyse
dieser
Auseinandersetzungen wird das Selbstverständnis und die Legitimitätsgrundlagen
des regierenden
Adels beleuchten, die weniger als politische Ansprüche denn als soziale Praxis
angemessen zu begreifen
sind. Der Verstoß gegen standesspezifische Verhaltensregeln aktualisiert Spannungen
zwischen
individuellen, geschlechtsspezifisch festgelegten Handlungsspielräumen
und -ansprüchen,
ständischen Selbstbehauptungsstrategien und dem reichsrechtlichen Dualismus zwischen
Reichsfürsten und Kaiser. Die Gegensätze artikulierten sich in symbolischen
Akten, mitunter auch
in physischer Gewalt, vor allem aber im Rahmen rechtlicher Verfahren. Die allgemeine Tendenz
zur
Verrechtlichung sozialer Beziehungen im 18. Jahrhundert stößt in diesen
Konflikten
allerdings an signifikante Grenzen, weil die charakteristische Vermengung sozialer und
politischer Normen der
vormodernen Adelsgesellschaft in konkurrierende Systeme auseinanderfallen.
Beteiligter Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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