Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Psychologisches Institut II -
Allgemeine und Angewandte Psychologie

Fliednerstraße 21
48149 Münster
Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Markus Lappe
 
Tel. (0251) 83-34141
Fax: (0251) 83-34173
e-mail: husemann@psy.uni-muenster.de
www: http://wwwpsy.uni-muenster.de/
[Startseite (Rektorat)] [Inhaltsverzeichnis] [vorherige Seite] [nächste Seite]
     

[Pfeile  braun]

Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft
Psychologisches Institut II - Allgemeine und Angewandte Psychologie
Arbeitsbereich Prof. Dr. W. Schurian


Menschliche Geruchskommunikation und der sechste Sinn

Im Sommer 2001 wurde die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Claire Murphy (San Diego State University) durch einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt vertieft. Daraus ergebend wird derzeit eine deutschsprachige Version eines amerikanischen Geruchs-Test (COLT) zur Früherkennung von Alzheimer Erkrankungen entwickelt. Nach neueren Erkenntnissen wird der Bulbus olfactorius durch die zerstörende Plaquebildung im Gehirn früher betroffen als andere Areale. Der Geruchssinn ist im Verlauf der Erkrankung relativ früh von Beeinträchtigungen betroffen.

Die Existenz von möglichen Humanpheromonen wird seit einigen Jahren recht kontrovers diskutiert. Ein großes Problem ist dabei, dass der Begriff Pheromon für Insekten entwickelt wurde und nur schwer auf den Menschen anzuwenden ist. Das Vomeronasalorgan ist das primäre Rezeptorgan für Pheromone bei subhumanen Säugern. Erst seit 1991 gilt das VNO auch beim Menschen als nachgewiesen. Zur gleichen Zeit wurden verschiedene Steroide isoliert, die die Rezeptorzellen des menschlichen VNO stimulieren (Elektrovomerogramm). Es treten geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Die Applikation von Androstadienon führt zu deutlich höheren Werten im Elektrovomerogramm von Frauen als bei Männern. Estratetraenol hingegen erzeugt deutlich höhere Werte bei Männern als bei Frauen.

In einer Studie (Auftragsforschung der für die amerikanische Firma EROX) wurde die Wirkung von Methoxyestratetaren und Estradienol auf die Einschätzung von gegengeschlechtlichen Personen untersucht. Unter dem Einfluss von Estradienol schätzen Frauen Männer als besser, härter und lässiger ein. Nach der Applikation von Methoxyestrataren schätzen Männer Frauen als besser und netter ein und mochten sie auch mehr. Beide Steroide binden an die Zellen des menschlichen Vomeronasalorgans und könnten als sog. Vomeropherine potentielle Humanpheromone sein.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Dr. R. Maiworm

Veröffentlichungen:

Maiworm, R. E.: Influence of estradienol and methoxyestratetraene on the asessment of the opposite sex, Chemical Senses, 23, 5, S. 583
 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO07BC04
Datum: 2003-11-19