Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für
Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

Waldeyerstraße 1
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. med. E. Brug
 
Tel. (0251) 83-56337
Fax: (0251) 83-56318
e-mail: uhchir@uni-muenster.de
www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/uhchir/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie


Pathophysiologische Untersuchungen im
Schweinemodell zur druckreduzierten Markraumbohrung

Die primäre operative Stabilisierung von Frakturen langer Röhrenknochen mit einer aufgebohrten Marknagelung ist aus Gründen der Biomechanik, des minimal-invasiven Zugangs und der frühzeitigen Belastbarkeit der verletzten Extremität das Verfahren der ersten Wahl. Durch Anstieg des intramedullären Drucks bei der Marknagelung bzw. beim Aufbohren des Markraumes kann es zum Einschwemmen von Knochenmark und Fett in das venöse Blutsystem und dem konsekutiven Auftreten eines Fett-Embolie-Syndromes kommen.

Vor diesem Hintergrund erfolgte von uns in Kooperation mit dem Institut für Erdöl- und Erdgastechnik der Technischen Universität Clauthal-Zellerfeld (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dr. C. Marx) die Entwicklung eines neuartigen, patentierten Spül-Saug-Bohrsystems.

In Versuchen an Schweinefemura und im Schafsmodell konnte bei der Markraumbohrung eine signifikante Reduktion des intramedullären Druckes gemessen werden. Als Referenz-Bohrsystem wurde der AO-Standardbohrer gewählt, da er weit verbreitet ist und in vielen Studien zur Markraumbohrung eingesetzt wurde. Es fand sich im Tierversuch außerdem eine deutliche Erniedrigung von ausgeschwemmten Fettpartikeln beim neuen Bohrsystem.

In aktuellen Versuchen soll überprüft werden, ob sich der theoretische Vorteil des Spül-Saug-Bohrers auch pathophysiologisch belegen läßt. Hierzu wird an Hausschweinen eine aufgebohrte Marknagelung mit dem Spül-Saug-Bohrer und dem AO-Bohrer als Referenzsystem durchgeführt. Als Kontrolle dient eine Gruppe, bei der lediglich dein Fixateur externe angelegt wird. Während einer 6stündigen Nachbeobachtungsphase werden anschließend die Tier in Intubationsnarkose gehalten und engmaschig u.a. Lungenfunktions- und Gerinnungsparameter bestimmt. Nach Abschluß der Versuche erfolgt außerdem eine histopathologische Auswertung der Lungen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Marc Schult, Dr. Frank Schiedel, PD Dr. Alexander Joist (Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Prosper-Hospital, Recklinghausen), Prof. Hans-Ullrich Spiegel (experimentelle Forschung, Klinik und Poliklinik für Allgemeinchirurgie), Dr. Raphael Küchle (Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Mainz), Prof. Pol M. Rommens (Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Mainz), Prof. Dr. tech. Heinz Redl (Ludwig-Boltzmann-Institut für experimentelle und klinische Traumatologie, Wien), Univ.-Doz. Albert Kröpfl (Ludwig-Bolzmann-Institut für experimentelle und klinische Traumatologie, Wien), Dr. Christian Ortmann (Institut für Rechtsmedizin, Universität Jena)

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
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Informationskennung: FO05AOA05
Datum: 2003-03-28