Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
- Pädiatrische Hämatologie und Onkologie -

Albert-Schweitzer-Str. 33
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. Med. Heribert Jürgens
 
Tel. (0251) 83-47742
Fax: (0251) 83-47828
e-mail: paedonc@uni-muenster.de
www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/paedonc/
[Startseite (Rektorat)] [Inhaltsverzeichnis] [vorherige Seite] [nächste Seite]
     

[Pfeile  braun]

Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische Hämatologie und Onkologie -
Kompetenznetz Pädiatrische Onkologie, Projekt Telemedizin


"Telemedizin in der Pädiatrischen Onkologie" zum
Mantelantrag "Kompetenznetz Pädiatrische Onkologie und Hämatologie"

Die Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (GPOH) engagiert sich seit über 20 Jahren in der Erforschung und Therapieoptimierung von onkologischen Erkrankungen im Kindesalter. Ziel dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) im Rahmen der Unterstützung von Informations- und Kompetenznetzen in der Medizin geförderten Projektes ist es, organisatorische Grundlagen eines effizienten Informationsaustausches innerhalb der GPOH zu schaffen.

In der Behandlung solider Tumoren kommt der bildgebenden Diagnostik sowie der Beurteilung der Bilddokumente vor Ort, aber auch zentralisiert in Referenzzentren, eine zentrale Bedeutung zu. In der Behandlung von Nephroblastomen, Knochentumoren, Weichteilsarkomen, Hirntumoren, etc. ist die exakte Festlegung von Lokalisation und Ausdehnung des Tumors eine Voraussetzung, um eine auf den Patienten adaptierte Therapie zu initiieren und im weiteren Verlauf steuern zu können. Als ein Kernproblem hat sich der dazu notwendige Versand von Bildmaterial, wie Röntgenbildern, CT und MRT Bildern, aber auch histologischer Präparate von den diagnostischen und behandelnden Institutionen zu Referenzzentren und von diesen Referenzzentren zu assoziierten Spezialisten, sowie der entsprechende Rückweg mit Laufzeiten von bis zu zwei Wochen herauskristallisiert.

Da sowohl das Tumorvolumen als auch das Ansprechen auf eine Behandlung zu den wichtigsten Prognoseparametern bei soliden Tumoren gehören, ist deren sichere Messung und Beurteilung der Größenänderung und der mikroskopisch nachweisbaren Veränderungen im Verlauf außerordentlich bedeutsam. Das Zusammenführen der Bildgebung über ein Kompetenznetz ist Voraussetzung, um das Tumorvolumen und das Ansprechen auf eine Therapie wissenschaftlich bewerten zu können und in zukünftige Therapiestudien als Stratifizierungsparameter einfließen zu lassen.

Zur Zeit wird hierzu im Rahmen des Projektes ein Bilddaten-Clearinghouse etabliert. Einsender von elektronischen Bilddaten jeglicher Art, etwa DICOM-Daten von Kernspintomographien oder JPEG-Daten mikroskopischer Photos, können mit ihrem Standard-Internetbrowser die Daten auf einer speziellen Internet Seite ablegen, und einen oder mehrere weitere Benutzer zur Ansicht der Bilder autorisieren, etwa Referenzradiologen einer Tumorstudie. Diese können dann in ihrem Internetbrowser die Bilder sofort betrachten, oder auch auf den eigenen Rechner herunterladen. Der Versand und die Verwaltung der Bilddaten erfolgt unter Einhaltung der höchsten Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen; es ist keine spezielle Software nötig; die Bedienung ist unkompliziert und intuitiv.

Es ist zu erwarten, dass das Bilddaten-Clearinghouse sich rasch zum Standard in der Bilddaten-Kommunikation zwischen den Partnerinstitutionen der GPOH entwickeln wird. Eine Mehrwertnutzung über die Referenzbefundung hinaus wird ermöglicht, wenn Einsender die Bilddaten für ein integriertes Forschungs- und Lehrarchiv freigeben, woraufhin Kopien der Bilder automatisch anonymisiert und indiziert der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden.

Drittmittelgeber:

Bundesminister für Bildung, Forschung und Technologie

Beteiligte Wissenschaftler:

Priv.Doz. Dr. Michael Paulussen, Münster; Prof. Dr. Norbert Graf, Homburg

Veröffentlichungen:

Ganslandt T, Paulussen M, Graf N, Huf T, Prokosch HU, Jürgens H: Etablierung eines Telemedizinnetzwerkes in der pädiatrischen Hämatologie/Onkologie. in: Achim Jäckel (Hrsg): Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2002, Medizin Forum AG, Ober-Mörlen, S. 95

Graf N, Paulussen M, Huf T, Ganslandt T, Stahl J, Jürgens H. Telemedizin in der Padiatrischen Onkologie. Ergebnisse einer Fragebogenaktion des Kompetenznetzes Padiatrische Onkologie. Klin. Pädiatr. 214:8-19, 2002

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05ADC01
Datum: 2003-11-25