Fachbereich 02 - Katholisch-Theologische Fakultät
Ökumenisches Institut
Abteilung II: Ökumenik und Friedensforschung

Religion und Nation im früheren Jugoslawien

Die Konflikte während des Zerfalls von Jugoslawien haben gezeigt, dass zwischen der religiösen und der nationalen Zugehörigkeit der einzelnen Bevölkerungsgruppen eine wachsende Verknüpfung entstanden war. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften nahmen während der Konflikte eine tragende Rolle innerhalb ihrer nationalen Gruppen ein. Im genannten Forschungsschwerpunkt wird diese Verknüpfung von Nation und Religion, insbesondere auch die historische wie gegenwärtige Rolle der Glaubensgemeinschaften in der Gesellschaft kritisch untersucht. Kroatische, serbische und bosniakische Wissenschaftler(innen) diskutierten auf zwei Konferenzen im Herbst 2001 und 2002 ihre jeweiligen Forschungsergebnisse mit dem Ziel, statt der bisher vorherrschenden exklusiven nationalen Geschichtsschreibung ein gemeinsames, verbindendes Geschichtsbild entstehen zu lassen.

Drittmittelgeber:

Wissenschaftliche Arbeitsgruppe für weltkirchliche Aufgaben der Deutschen Bischofskonferenz

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Thomas Bremer, Prof. Dr. Edgar Hösch, Prof. Dr. Holm Sundhaussen

Veröffentlichungen:

Religija, društvo i politika. Kontroverzna tumacenja i pri-bli-ža-va-nja, Bonn 2002.

Th. Bremer, Noch vieles ist unklar. Die serbische orthodoxe Kirche nach den politischen Veränderungen in Jugoslawien, in: Herder Korre spondenz 55 (2001) S. 134-137.

Th. Bremer, Van natiekerk tot nationale kerk. De katholieke kerk in Kroatie na de dood van Tito, in: Oost-Europa Verkenningen nr. 168, juni 2002, S. 93-103.