Fachbereich 02 - Katholisch-Theologische Fakultät
Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik (ACHRIBI)
Bilddidaktik

Theologie im Raum

KIrchenpädagogik hat u. a. mit dem Modus zu tun, unter dem ein Kirchenraum wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung stellt einen Zusammenhang zwischen ästhetisch situierten Menschen und einem ästhetisch situierten Raum her und kann durchaus als ein kommunikativer Prozess betrachtet werden: Die menschliche Aneignung des Raumes geht mit einer Aneignung der Menschen durch den Raum einher. Die Wahrnehmung des Kirchenraumes wird auf diesem Hintergrund weiter als eine leibliche Kommunikation (Schmitz) verstanden, insofern leibliche 'Eindrücke' die Kommunikation konstitutiv mitprägen. Damit ist jedoch noch nicht die theologische Relevanz bezeichnet. Diese ist darin zu suchen, dass der Kirchenraum von Inkarnation gezeichnet ist. Inkarnation ist göttliche Präsenz im Fleisch, die von der steinernen Architektur nachgezeichnet wird. In dieser Zeichnung vollzieht sich eine Interpretation des Raumes, die zugleich Glaubensinterpretation ist (Exegese durch den Raum) und der die drei Zeitmodi in sich birgt: Die Architektur wird von daher zu interpretieren sein. Insofern ist die Inkarnation anamnetisch präsent, was den Raum spannt für die reale Präsenz in der Eucharistie.

Beteiligte Wissenschaftler:

WMA Dominik Bertrand-Pfaff, Prof. Dr. Reinhard Hoeps