Religiöse Symbolik und ihre politische Instrumentalisierung
in der hellenistisch-römischen Welt

Untersucht werden soll, wie religiöse Bilder und Texte des Alten Vorderen Orients dazu dienten, das Selbstverständnis eines Herrschers und seines Staates zu repräsentieren, politische Herrschaft zu begründen, zu stabilisieren, fallweise aber auch zu destabilisieren und soziale und ethnische Konflikte gegebenenfalls zu überwinden. Eine Voraussetzung dafür ist die Korrespondenz von hierarchischen Strukturen in den Anschauungen der kosmischen Weltordnung und den sozialen Ordnungen. Dies betrifft das Gemeindeleben einzelner religiöser Gruppen und besonders die Verfassung von Staaten und ihrer Organe. Dabei verdient der Prozeß, wie orientalische, griechische und römische Formen des Denkens sowie dessen Veranschaulichung und der Kultpraxis miteinander verschmelzen, erhöhte Aufmerksamkeit.

Die Quellenlage empfiehlt insbesondere Themen aus der krisenreichen Zeit des Übergangs vom Späthellenismus, dem Ende und der Summe der altorientalischen Entfaltung, zur frühen römischen Kaiserzeit, aber auch der römischen Kaiserzeit bis ins 6. Jh. n. Chr. Die griechischen Quellen reichen darüber hinaus bis zum Vordringen der Araber im 7. Jh. Das Ganze soll zum besseren Verständnis der antiken Mentalitätsgeschichte beitragen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Katrin Frommhold, Jörg Gebauer, Dr. Stephan Heilen, Prof. Dr. Wolfgang Hübner (Leiter), Prof. Dr. Bruno Jacobs, Frank Jünger, Prof. Dr. Klaus Stähler (Leiter), Susanne Winter