Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Planetologie
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 14 - Geowissenschaften Institut für Planetologie Analytische Planetologie (Prof. Dr. Elmar K. Jessberger) | ||||
Die Bedeutung von Impaktprozessen für die Entwicklung des Planeten Erde
Die kraterübersähten Oberflächen der festen planetaren
Körper dokumentieren die grundlegende Bedeutung von Impaktprozessen im
Sonnensystem. Bei Impaktereignissen werden kurzzeitig enorme Energiemengen
freigesetzt. Auf festen Körpern verursacht der Impakt eines Projektils Krater
und Materialauswurf (Ejekta); in Gesteinen und Mineralen bewirkt die Energie
einzigartige, irreversible Veränderungen (Stoßwellenmetamorphose).
Für die Entwicklung des Planeten Erde wird die Rolle von
Hochgeschwindigkeitseinschlägen jedoch unterschätzt, da man derzeit
nur etwa 160 Krater und gut 20 Sedimenthorizonte mit Ejektamaterial kennt.
Überwiegend befinden sich die Impaktstrukturen auf alten kontinentalen
Schilden. Jüngst wurden auch Krater auf dem Kontinalschelf entdeckt.
Vredefort in Südafrika ist mit 2023 Millionen Jahren [Ma] die
älteste und zugleich größte, bekannte terrestrische Impaktstruktur.
60 % der Population weisen ein Alter unter 200 Ma auf. Diese
Verteilung in Zeit und Raum spiegelt die dynamische Natur der Erdkruste wieder. Die
Entwicklung der Atmosphäre und die Evolution wurden durch Impaktprozesse
entscheidend beeinflußt. Weltweit lassen sich in den Sedimenten an der
Kreide-Tertiär-Grenze Spuren des Impaktes nachweisen. Das scharf begrenzte
Aussterbeereignis an dieser Grenze ist ursächlich mit der Bildung der
über 200 km großen Chicxulub Impaktstruktur (Yukatan, Mexiko)
vor 65 Ma verknüpft. Grundlegende Problemkreise in diesem
Forschungsgebiet stellen die Datierung von Impakten mit Methoden der absoluten
Altersbestimmung, die Bildung von Impaktschmelzen und die kurz- bzw. langfristigen
Auswirkungen von Einschlägen auf die Biosphäre dar. Ein wesentliches
neues Forschungsfeld sind die bislang kaum erforschten Einschläge in den
Weltmeeren.
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Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter