Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Physikalische Chemie
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 12 - Chemie und Pharmazie Institut für Physikalische Chemie Prof. Dr. H.-J. Hinz | ||||
Mechanismus und Energetik der Protein-Liganden und Protein-Membranen ; Wechselwirkung am Beispiel der Annexine
Informationstransfer und Regulationsphänomene in biologischen Systemen sind in vielen
Fällen an direkte Protein-Liganden Wechselwirkungen gebunden. Die Effektivität
der Signalübertragung hängt damit natürlich von der Stärke und der
Geschwindigkeit der Komplexbildungsprozesse ab. Daraus ergibt sich die notwendige
Folgerung, daß es zum Verständnis der Membranreaktionen
unerläßlich ist, die Elementarprozesse der Protein-Ligandenwechselwirkung
quantitativ zu charakterisieren. Wir haben uns für unsere Untersuchungen die
weitverbreitete Klasse der Annexine ausgesucht. Diese Familie umfaßt eine Anzahl von
strukturhomologen, Calcium-Ionen regulierten und Phospholipid-bindenden Proteinen, denen
eine Reihe wichtiger Reaktionen mit Membranen zugeschrieben werden.Dazu gehören
Beteiligung an Exo- und Endocytose sowie Mitwirkung bei der generellen
Membranorganisation. Die typische Annexinstruktur ist durch eine stark konservierte
Grundstruktur (Kerndomäne) und eine variable N-terminale Domäne
gekennzeichnet. Die Kerndomäne setzt sich aus vier oder acht konservierten Sequenzen
von ca. 70 Aminosäuren zusammen, die jede für sich fünf a-Helices
definierter Struktur mit wohldefinierter relativer Lage zueinander bilden. Die Gesamtstruktur
des Annexin Moleküls läßt sich als gekrümmte Scheibe beschreiben,
deren konvexe Seite die Calzium Bindungsstellen besitzt. Mit dieser Seite erfolgt auch das
Andocken an Membranen. Es ist ein interessantes Phänomen, daß die Annexine
sich trotz dieser relativ starken Strukturverwandtschaft wesentlich in ihren biologischen
Funktionen unterscheiden. Das ist nur möglich, wenn die funktionsrelevanten
Wechselwirkungen mit Calzium-Ionen und Phospholipiden im Sinne eines "Fine Tuning" von
geringen Mobilitäts- und Stabilitätsunterschieden der Proteine abhängen, die
sich nicht mehr in der sichtbaren Röntgenstruktur widerspiegeln. Wir versuchen, diese
Wechselwirkungen spektroskopisch und energetisch zu charakterisieren, um ein umfassendes
Bild der molekularen Grundlagen dieser Prozesse zu gewinnen.
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Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter