Arbeitsstelle Randgruppenkultur/-literatur:
Dokumentationsstelle Literatur und Psychiatrie

Die Dokumentationsstelle existiert seit 1994 unter der Leitung von Prof. Dr. H.H. Koch. Sie widmet sich der Archivierung, Auswertung und Veröffentlichung authentischer/literarischer Texte von Menschen in psychischen Krisen: Anlage eines Zeitungs- und Literaturarchivs (einmalig in Deutschland); wissenschaftliche Auswertung und Publikation (interdisziplinäre Arbeitsweise); Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Stadt Münster und verschiedenen Kliniken zur Vernetzung der kunsttherapeutischen und literarischen Tätigkeiten von PatientInnen; "Die Bedeutsamkeit der Literatur in psychischen Krisensituationen. Forschungsstudie zur Verankerung der Schreib- und Lesetherapie in verschiedenen Bildungsbereichen" (gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie); 2 wissenschaftliche Symposien "Schreiben und Lesen in psychischen Krisen" im Franz-Hitze-Haus Münster (1996 - 1998 - 2000), Münsteraner Kulturwoche, "Grenzgänge - Normalität und Irrsinn in Literatur und Künsten" (2. - 10.11.1996), Kulturfestival Münster "Grenzgänge - normal verRückt - verRückt normal" (2000), experimentelle Studie "Lesen mit Schizophrenen" gemeinsam mit den Psychiatrischen Kliniken in und um Münster; Beratung schreibender PatientInnen; Hochschulseminare, Haus- und Examensarbeiten. Im Rahmen der Arbeitsstelle Randgruppenkultur/-literatur ist die Arbeitsweis u. a. auch gerichtet auf Forschungstransfer durch Schaffen von Öffentlichkeit für Randgruppenkulturen.

Drittmittelgeber:

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Helmut H. Koch (Leiter), Nicola Keßler M.A., Ruth Langer, Verena Gerling, Marlene Kruck

Veröffentlichungen:

Keßler, N. (Hg.): Manie-Feste. Frauen zwischen Rausch und Depression. 3 Erfahrungsberichte, Bonn: Psychiatrie-Verlag 1996.

Koch, H.H., N. Keßler (Hg.): Angst. Texte aus der Universität und anderswo, Münster 1996.

Koch, H.H., N. Keßler (Hg.): Grenzgänge. Normalität und Irrsinn in Literatur und Künsten. Dokumentation einer Kulturwoche, 1999 (i. Vorb.).

Koch, H.H., N. Keßler (Hg.): Schreiben und Lesen in psychischen Krisen. Bd. 1: Gespräche zwischen Wissenschaft und Praxis. Bd. 2. Authentische Texte. Briefe, Essays, Tagebücher. Bonn: Psychiatrie-Verlag 1998.

Koch, H.H., N. Keßler (Hg.): "... Stellst mein Leben in Frage." Grenzerfahrungen, Münster: Edition am Rande. 1998.

Koch, H.H., N. Keßler: Schreiben und Lesen in psychischen Krisen. In: Forschungsjournal WWU Münster 1/2000; veröffentlich auch in: L. v. Werder (Hg.), Schreiben in der Hochschule, Berlin 2001.

Koch, H.H., W. Pittrich, K. Telger (Hg.): Grenzgänge. Normalität und Irrsinn in Literatur und Künsten. Texte und Reflexionen zu Projekten im Raum Münster. Münster 2001.

Koch, H.H., N. Keßler, R. Langer (Hg.): Hoffnungsvögel. Texte aus Grenzsituationen. edition am Rande, Münster 2001.

Straub, St.: Kreativ-therapeutisches Schreiben mit jugendlichen Strafgefangenen. Ein Projekt. Diss. Münster 2001.

Koch, H.H., N. Keßler: Lesen im Krankenhaus. Eine empirische Untersuchung zusammen mit dem Verein Münsteraner Krankenhaus-Bibliothekarinnen. Münster 2001.