Dresdener Spitzen Gestickte Spitzen aus Sachsen im 18. Jahrhundert
Dresdener Spitzen (auch Point de Saxe) waren bisher ein Stiefkind der Forschung. Es
existierte keine klare Definition, was oft zu falschen Zuschreibungen führte. -
Spezifisches Merkmal ist die Fülle an Ziergründen, entstanden durch
Zusammenziehen der Fäden des feinen Musselingrundes. Bisher wurden etwa
400 Stücke erfasst und nach technischen und ästhetischen
Merkmalen analysiert. Wie die Motive der Ornamente beweisen, kopieren die
Dresdener Spitzen nicht - wie oft behauptet - die zeitgleichen
Klöppel- und Nadelspitzen; sie sind eigenständig und wurden auch in
anderen Ländern imitiert. Allerdings ähneln sich in manchen Merkmalen
alle Spitzen im 18. Jahrhundert, und sie wurden auf gleiche Weise verwendet:
als unverzichtbares Accessoire der modischen Kleidung beider Geschlechter. - Die
bisher ungelösten Probleme der Produktion und des Handels der Dresdener
Spitzen ließen sich durch Forschung in den Dresdener Archiven weitgehend
klären. Dabei zeigte sich auch die große Bedeutung Sachsens im
18. Jahrhundert für die Herstellung qualitätvoller und modischer
Spitzen auch anderer Techniken und die weit verbreitete, oft selbständige
Tätigkeit von Frauen in diesem Bereich. Diesen beiden Aspekten wurde
ebenfalls nachgegangen.
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