Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Kunstgeschichte
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 08 - Geschichte / Philosophie Institut für Kunstgeschichte Prof. Dr. Joachim Poeschke | ||||
Ausstattungprogramme des 16. Jahrhunderts in den
Während die künstlerische Ausstattung der venezianischen Scuolen seit langem ein
Kardinalthema der kunsthistorischen Italienforschung ist, fehlte bislang eine systematische
Gesamtbetrachtung der im 16. Jahrhundert entstandenen Freskenzyklen der Laienbruderschaften
von Padua. Den Ausgangspunkt der hier angestrebten Studie bilden die Wandmalereien im
Kapitelsaal der Scuola del Santo, dem Versammlungsgebäude der Laienbruderschaft des
hl. Antonius in Padua. Diese gehören zu den hervorragendsten Gemäldezyklen des
frühen 16. Jahrhunderts in Oberitalien und zu den bedeutendsten Szenenfolgen, welche die
Wunder des Heiligen vergegenwärtigen. Seinen speziellen Rang erhält der Zyklus
durch die Beteiligung des jungen Tizian; die von ihm im Jahre 1511 ausgeführten Fresken
müssen nicht nur als chronologischer Fixpunkt, sondern auch als Gradmesser für die
Beurteilung seines nach wie vor problematischen Frühwerks gesehen werden. Intendiert
wird eine systematische Untersuchung dieses Gemäldezyklus nach stilistischen und
ikonographischen Gesichtspunkten, wobei dem Anteil Tizians ein besonderes Augenmerk gilt.
Darüber hinaus werden die mit den Fresken der Scuola del Santo eng verwandten
Ausstattungsprogramme des 16. Jahrhunderts von vier weiteren bedeutenden Paduaner
Laienbruderschaften (Scuola del Redentore, Scuola del Carmine, Scuola di S. Rocco, Scuola della
Carità) in die Untersuchung miteinbezogen, wobei auf die Zusammenhänge
untereinander und auf die Herausarbeitung regionaler Spezifika Wert gelegt wird. Es werden in
diesem Kontext auch mögliche Wechselbeziehungen zwischen dem Freskendekor und der
Raumstruktur der Bruderschaftshäuser zu erörtern sein, woraufhin eine typologische
Untersuchung über die Gebäude und ihrer Ausschmückung angestrebt wird.
Eine Analyse der in den Statuten niedergelegten Nutzungsvorschriften soll Aufschluß
geben über die Intensionen der Auftraggeber und aus der Bildtradition des Veneto
erklärbaren ikonographischen Eigenarten. Ferner sollen die Fresken der Paduaner Scuolen
den großen narrativen Bilderzyklen gegenübergestellt werden, die um 1500 im
benachbarten Venedig ebenfalls für Bruderschaftshäuser entstanden sind.
Beteiligte Wissenschaftlerin:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter