Familie und Wanderung während der Frühen Neuzeit in
mikrohistorischer Perspektive

Ziel des Vorhabens ist es, das Wanderungsgeschehen nicht allein auf der aggregierten Ebene von quantitativen Angaben zu Wanderungsströmen zu untersuchen, sondern einzelne Wanderungsentscheide systematisch zu analysieren. Im Vordergrund stehen dabei einerseits Formen der Informationsbeschaffung und ihre Folgen für Wanderungsentscheide (Kettenwanderung), andererseits die sozialstrukturellen Rahmenbedingungen, unter denen es zum Auswanderungsentscheid kommt (Agrarsystem, soziale Ungleichheit, Familiensystem). Der Ansatz wird anhand einer Fallstudie zur Amerika-Auswanderung in einer badischen Gemeinde des 18. Jahrhunderts entwickelt.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. Georg Fertig

Veröffentlichungen:

Fettig, Georg: "'Man müßte es sich schier fremd vorkommen lassen': Auswanderungspolitik am Oberrhein im 18. Jahrhundert", in: Mathias Beer, Dittmar Dahlmann (Hg.), Migration nach Ost- und Südosteuropa vom 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts: Ursachen - Formen - Verlauf -Ergebnis (=Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 4), Sigmaringen 1999, S. 71-88.

Fertig, G.:"Familienrekonstitutionsmethode und Analyse sozialer Ungleichheit: Ein oberrheinisches Beispiel", in: Michael Matheus, Walter G. Rödel (Hg.), Landesgeschichte und Historische Demographie (=Geschichtliche Landeskunde 50), Stuttgart 2000, S. 81-89.

Fertig, G.: Lokales Leben, atlantische Welt: Die Entscheidung zur Auswanderung vom Rhein nach Nordamerika im 18. Jahrhundert, (=Studien zur Historischen Migrationsforschung 7), Osnabrück 2000