Forschungsbericht 1999-2000 | |
Psychologisches Institut IV - Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Organisationspsychologie - Fliednerstr. 21 48149 Münster Tel. (0251) 83-38 485 Fax: (0251) 83-39 469 e-mail: holling@uni-muenster.de WWW: http://wwwpsy.uni-muenster.de/inst4.html Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Heinz Holling | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft Psychologisches Institut IV - Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Organisationspsychologie - Sozialpsychologie (AE Piontkowski) | ||||
Soziale Kategorisierung
Die bisherige Forschung erbrachte vielfältige Belege dafür, dass die
Zugehörigkeit einer Person zu einer sozialen Gruppe in den Vordergrund
rückt, wenn eine hinreichend hohe Passung der Kategorie wahrgenommen wird.
Passung wird dabei als wahrgenommene Kovariation zwischen einer Kategorie (z. B.
Mann vs. Frau) und einer Eigenschaftsdimension (z. B. stark vs. schwach) definiert.
Bislang stand jedoch die Mitgliedschaft in einer einzigen sozialen Kategorie im
Mittelpunkt der empirischen Forschung. Im Forschungsprojekt geht es insbesondere
um die Frage, wann eine Kategorisierung von Personen unter Berücksichtigung
mehrerer Gruppenzugehörigkeiten zu erwarten ist. Unter welchen Bedingungen
wird eine Person beispielsweise als "männlicher Vorgesetzter" oder als "weibliche
Untergebene" kategorisiert? Um diese Frage zu beantworten, wurde der Passungsansatz
auf den Fall der Zugehörigkeit von Personen zu zwei sozialen Gruppen
generalisiert. Die Verwendung beider Gruppenmitgliedschaften, also eine multiple
Kategorisierung, wird erwartet, wenn beide soziale Kategorien mit derselben
Eigenschaftsdimension kovariieren (z. B. Männer/Vorgesetzte sind stark versus
Frauen/Untergebene sind schwach). Mit unterschiedlichen methodischen Paradigmen
(Konfusionsparadigma; Implicit Association Test) konnte diese Annahme
bestätigt werden. Auch kognitiv weniger zugängliche Kategorien wie z. B.
Wohnort und Bildungsstatus werden bei vorliegender multipler Passung konjunktiv
verknüpft, wie die Ergebnisse unterschiedlicher Auswertungsstrategien zeigen
(konventionelle Auswertung des Konfusionsparadigmas und Verwendung
multinominaler Modelle). Neben den Antezedenzen interessieren die Konsequenzen
multipler Kategorisierung für Intergruppendiskriminierung. Hierbei steht die
angewandte Frage im Vordergrund, welche Passungsbedingungen bei Mitgliedern
mehrerer Gruppen zu herabgesetzter Diskriminierung führt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter