Forschungsbericht 1999-2000   
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- Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Organisationspsychologie -

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[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft
Psychologisches Institut IV
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Sozialpsychologie (AE Piontkowski)
 


Soziale Kategorisierung

Die bisherige Forschung erbrachte vielfältige Belege dafür, dass die Zugehörigkeit einer Person zu einer sozialen Gruppe in den Vordergrund rückt, wenn eine hinreichend hohe Passung der Kategorie wahrgenommen wird. Passung wird dabei als wahrgenommene Kovariation zwischen einer Kategorie (z. B. Mann vs. Frau) und einer Eigenschaftsdimension (z. B. stark vs. schwach) definiert. Bislang stand jedoch die Mitgliedschaft in einer einzigen sozialen Kategorie im Mittelpunkt der empirischen Forschung. Im Forschungsprojekt geht es insbesondere um die Frage, wann eine Kategorisierung von Personen unter Berücksichtigung mehrerer Gruppenzugehörigkeiten zu erwarten ist. Unter welchen Bedingungen wird eine Person beispielsweise als "männlicher Vorgesetzter" oder als "weibliche Untergebene" kategorisiert? Um diese Frage zu beantworten, wurde der Passungsansatz auf den Fall der Zugehörigkeit von Personen zu zwei sozialen Gruppen generalisiert. Die Verwendung beider Gruppenmitgliedschaften, also eine multiple Kategorisierung, wird erwartet, wenn beide soziale Kategorien mit derselben Eigenschaftsdimension kovariieren (z. B. Männer/Vorgesetzte sind stark versus Frauen/Untergebene sind schwach). Mit unterschiedlichen methodischen Paradigmen (Konfusionsparadigma; Implicit Association Test) konnte diese Annahme bestätigt werden. Auch kognitiv weniger zugängliche Kategorien wie z. B. Wohnort und Bildungsstatus werden bei vorliegender multipler Passung konjunktiv verknüpft, wie die Ergebnisse unterschiedlicher Auswertungsstrategien zeigen (konventionelle Auswertung des Konfusionsparadigmas und Verwendung multinominaler Modelle). Neben den Antezedenzen interessieren die Konsequenzen multipler Kategorisierung für Intergruppendiskriminierung. Hierbei steht die angewandte Frage im Vordergrund, welche Passungsbedingungen bei Mitgliedern mehrerer Gruppen zu herabgesetzter Diskriminierung führt.

Drittmittelgeber:

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. U. Piontkowski, HD Dr. M. Blanz, Dipl.-Psych. A. Schmermund, M. Heckelmann M.A., Dipl.-Psych. A. Rohmann, Dr. A. Florack

Veröffentlichungen:

Blanz, M., U. Piontkowski, A. Florack, A. Rohmann: When people belong to more than one group: A fit-based approach to multiple categorization. In F. Columbus (Ed.), Advances in Psychology Research. Huntington, NY: Nova Science. in press.

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-01-29