Forschungsbericht 1999-2000   
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Direktor: Prof. Dr. Georg Peters

 
 
 
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Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Biologie und Pathogenese von Staphylokokken-Infektionen
 


Staphylokokken-Exotoxine

Sowohl der diagnostische Nachweis von als auch epidemiologische Studien zu Staphylokokken-Exotoxinen mit medizinischer Relevanz (Enterotoxine, Toxic-Shock-Syndrome-Toxin-1, Exfoliativtoxine) beruhen bislang auf biologischen (Tierversuch) und immunologischen Untersuchungen. Mittels PCR-Amplifikation und Sondenhybridisierung für den Einsatz in optimierten, carry-over geschützten Multiplex-EIA-Systemen werden molekularbiologische Untersuchungen mit hoher Sensitivität und Spezifität unabhängig von Expressionsbedingungen ermöglicht. Hierdurch werden umfangreiche Untersuchungen verschiedener Staphylococcus aureus-Populationen (kolonisierende Stämme, Isolate von akuten und chronischen Infektionen, verschiedene Phänotypen [Small-colony-variants]) möglich. Valide epidemiologische Untersuchungen zur Prävalenz von Exotoxingenen in koagulasepositiven non-S. aureus Staphylokokken-Spezies (z.B. S. intermedius) sowie in der Gruppe der koagulasenegativen Staphylokokken (CNS) fehlen. Neben den klassischen fünf Enterotoxinen (SEA-SEE) sind aktuell eine Reihe neuer Enterotoxine bei S. aureus beschrieben worden, bei denen Daten zur Epidemiologie noch nicht vorliegen.

Folgende Themen wurden bearbeitet:

  1. Für eine große Anzahl von S. aureus-Isolaten aus verschiedenen Stammsammlungen und Studien wurde die Ausstattung mit Toxingenen untersucht.
  2. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen in Hannover wurde eine umfangreiche Sammlung von veterinärmedizinischen Isolaten der koagulasepositiven Spezies S. intermedius sowie weiterer tieradaptierter Staphylokokken auf das Vorhandensein von Toxingenen getestet.
  3. Anhand von human- und veterinärmedizinischer CNS-Isolaten wurde die Frage eines Equipments dieser Staphylokokken-Spezies mit Exotoxingenen untersucht.
  4. Für die neu beschriebenen Enterotoxingene SEG, SEH, SEI und SEJ wurde ein Multiplex-PCR-DNA-Enzyimmunoassay entwickelt, optimiert und für verschiedene S. aureus-Populationen eingesetzt.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. med. Karsten Becker, Dr. med. vet. Birgit Keller, H'Doz. PD Dr. med Christof von Eiff, Gabriele Lubritz, Ricarda Roth, Guido Haverkämper, Maria Weilert, Prof. Dr. med. Georg Peters

Veröffentlichungen:

K. Becker, B. Kahl, C. v. Eiff, R. Roth, G. Peters: Exotoxin production by small colony variants (SCV) of Staphylococcus aureus. 9th European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases, Berlin, 21.-24.3.1999, P928. Clin. Microbiol. Infect. 1999 5 (Suppl. 3) 333-334

K. Becker, G. Haverkämper, C. von Eiff, G. Lubritz, M. Schulte, G. Peters: Search for Enterotoxin Genes, Exfoliative Toxin Genes, and Toxic Shock Syndrome Toxin 1 Gene in non-S. aureus Strains of the Genus Staphylococcus. 39th Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy, San Francisco, USA, 26.-29.09.1999, P1542

K. Becker, G. Haverkämper, C. von Eiff, M. Schulte, G. Lubritz, B. Krüger, G. Peters: A search for toxin genes in non-Staphylococcus aureus species. "Microbiology 2000", München, 12.-16.03.2000, 15.P.14.18. Biospektrum 2000 162

K. Becker: Prinzipien und Stellenwert von Nukleinsäure-Nachweistechniken (NNT) in der modernen mikrobiologischen Diagnostik. Anästhesiol. Intensivmed. Notfallmed. Schmerzth. 35 (1) 2000 35-40

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-09-26