Forschungsbericht 1999-2000   
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Direktor: Prof. Dr. Ulrich van Suntum

 
 
 
[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
Arbeitsmarktökonomik
 


Internationales Beschäftigungs-Ranking

Die Bewältigung der Beschäftigungskrise ist zur entscheidenden wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Aufgabenstellung unserer Zeit geworden. In fast allen Industriestaaten ist das Ziel der Vollbeschäftigung in weite Ferne gerückt. Dies hat Zweifel daran aufkommen lassen, ob das marktwirtschaftliche System überhaupt noch in der Lage ist, dauerhafte Vollbeschäftigung zu ermöglichen. In den meisten Ländern ist es in den beiden letzten Dekaden zu einem kontinuierlichen und nachhaltigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen gekommen. Dabei ist die anhaltende Unterbeschäftigung ein vielschichtiges Problem, für dessen Bewältigung keine Patentrezepte existieren, obwohl manchmal dieser Anschein erweckt wird. Sehr wohl gibt es jedoch markante Unterschiede im arbeitsmarktpolitischen Erfolg der einzelnen Länder, und es gibt nicht minder markante Unterschiede in der Politik, die sie verfolgt haben. Will man jedoch klare Zusammenhänge finden, so darf man sich nicht einfacher Ländervergleiche in Bezug auf einzelne Indikatoren bedienen. Zwar sind solche Vergleiche in der politischen Diskussion beliebt, sie bleiben jedoch letztlich in einem hohen Grade willkürlich und werden den sehr unterschiedlichen Problemlagen in den betreffenden Ländern nur selten gerecht.

Das "Internationale Beschäftigungs-Ranking" versucht, mit Hilfe eines multikausalen Erklärungsansatzes für 21 Industrieländer zu klären, welche Faktoren für die Unterschiede im beschäftigungspolitischen Erfolg dieser Länder seit 1985 entscheidend sind.

Zur Identifikation der Einflussfaktoren wurden zahlreiche Hypothesen über mögliche Wirkungszusammenhänge zwischen bestimmten Politikvariablen und dem beschäftigungspolitischen Erfolg aufgestellt und anhand geeigneter, international vergleichbarer Daten getestet. Die entsprechenden Variablen mussten dabei auf theoretisch plausiblen Erklärungshypothesen basieren und sollten für alle Länder über einen hinreichend langen Zeitraum in quantifizierbarer Weise operationalisierbar sein. Darüber hinaus mussten sie einen statistisch signifikanten Beitrag zur Erklärung der empirisch gemessenen Unterschiede in der Beschäftigungsentwicklung leisten. Letztere wurde anhand einer kombinierten Kennziffer, bestehend aus der standardisierten Arbeitslosenquote und dem Beschäftigungszuwachs, gemessen.

Am Ende blieben nur wenige, hoch aggregierte Kenngrößen übrig, die über einen hinreichend langen Zeitraum für alle 21 Länder verfügbar waren. Diese Kenngrößen wurden gewichtet in den vier Wirkungsgrößen "Wachstum", "Finanzpolitik", "Arbeitsmarktpolitik" und "Tarifpartner" zusammengefasst. Die gewichtete Summe dieser Wirkungsgrößen wiederum wurde dem beschäftigungspolitischen Erfolg für den Zeitraum 1985 - 1999 gegenüber gestellt.

Drittmittelgeber:

Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Ulrich van Suntum, Dipl.-Volkswirt Martin Kröger

Veröffentlichungen:

Kröger, M., U. van Suntum: Internationales Beschäftigungs-Ranking 2000, Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2000.

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-10-11 ---- 2001-10-19