Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
Am Stadtgraben 9 48143 Münster Tel.: (0251) 83-2 29 71 Fax: (0251) 83-2 29 70 E-mail: 17wimi@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~17/index.htm Direktor: Prof. Dr. Ulrich van Suntum | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen Arbeitsmarktökonomik | ||||
Internationales Beschäftigungs-Ranking
Die Bewältigung der Beschäftigungskrise ist zur entscheidenden
wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Aufgabenstellung unserer Zeit geworden. In
fast allen Industriestaaten ist das Ziel der Vollbeschäftigung in weite Ferne
gerückt. Dies hat Zweifel daran aufkommen lassen, ob das marktwirtschaftliche
System überhaupt noch in der Lage ist, dauerhafte Vollbeschäftigung zu
ermöglichen. In den meisten Ländern ist es in den beiden letzten Dekaden
zu einem kontinuierlichen und nachhaltigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen
gekommen. Dabei ist die anhaltende Unterbeschäftigung ein vielschichtiges
Problem, für dessen Bewältigung keine Patentrezepte existieren, obwohl
manchmal dieser Anschein erweckt wird. Sehr wohl gibt es jedoch markante
Unterschiede im arbeitsmarktpolitischen Erfolg der einzelnen Länder, und es
gibt nicht minder markante Unterschiede in der Politik, die sie verfolgt haben. Will
man jedoch klare Zusammenhänge finden, so darf man sich nicht einfacher
Ländervergleiche in Bezug auf einzelne Indikatoren bedienen. Zwar sind solche
Vergleiche in der politischen Diskussion beliebt, sie bleiben jedoch letztlich in einem
hohen Grade willkürlich und werden den sehr unterschiedlichen Problemlagen
in den betreffenden Ländern nur selten gerecht.
Das "Internationale Beschäftigungs-Ranking" versucht, mit Hilfe eines multikausalen
Erklärungsansatzes für 21 Industrieländer zu klären, welche Faktoren
für die Unterschiede im beschäftigungspolitischen Erfolg dieser Länder seit
1985 entscheidend sind.
Zur Identifikation der Einflussfaktoren wurden zahlreiche Hypothesen über
mögliche Wirkungszusammenhänge zwischen bestimmten Politikvariablen und
dem beschäftigungspolitischen Erfolg aufgestellt und anhand geeigneter, international
vergleichbarer Daten getestet. Die entsprechenden Variablen mussten dabei auf theoretisch
plausiblen Erklärungshypothesen basieren und sollten für alle Länder
über einen hinreichend langen Zeitraum in quantifizierbarer Weise operationalisierbar
sein. Darüber hinaus mussten sie einen statistisch signifikanten Beitrag zur
Erklärung der empirisch gemessenen Unterschiede in der
Beschäftigungsentwicklung leisten. Letztere wurde anhand einer kombinierten
Kennziffer, bestehend aus der standardisierten Arbeitslosenquote und dem
Beschäftigungszuwachs, gemessen.
Am Ende blieben nur wenige, hoch aggregierte Kenngrößen übrig, die
über einen hinreichend langen Zeitraum für alle 21 Länder verfügbar
waren. Diese Kenngrößen wurden gewichtet in den vier
Wirkungsgrößen "Wachstum", "Finanzpolitik", "Arbeitsmarktpolitik" und
"Tarifpartner" zusammengefasst. Die gewichtete Summe dieser Wirkungsgrößen
wiederum wurde dem beschäftigungspolitischen Erfolg für den Zeitraum 1985 -
1999 gegenüber gestellt.
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Beteiligte Wissenschaftler:
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Hans-Joachim Peter