Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Frühmittelalterforschung
Salzstr. 41 48143 Münster Tel. (0251) 83-27921 Fax: (0251) 83-27911 e-mail: fruehmittelalter@uni-muenster.de WWW: http://www.uni-muenster.de/Fruehmittelalter Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Gerd Althoff (weitere Direktoren: Prof.es Dr.es Arnold Angenendt, Volker Honemann, Albrecht Jockenhövel, Hagen Keller) | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Forschergruppen Institut für Frühmittelalterforschung Archäologische Quellen zur Mobilität im hohen und späten Mittelalter | ||||
Archäologische Quellen zur Mobilität im frühen und hohen Mittelalter
Im Zuge eines mehrjährigen archäometallurgischen Forschungsprojektes
(gefördert von der Volkswagen-Stiftung Hannover) wurden im Märkischen
Sauerland bis in das frühe 13. Jahrhundert n. Chr. reichende frühe
Hochöfen erforscht. Damit konnte die Einführung wasserkraftgetriebener Eisenhütten um
mehr als 200-300 Jahre zurückdatiert werden. Es stellt sich die Frage einer autochtonen
oder allochtonen Entwicklung. Vermutlich wurde die neue Technik der Eisenherstellung von
außen in das Märkische Sauerland gebracht. Dabei kommen mehrere Regionen
Europas und auch Außereuropa (Mittelasien, China) in Frage. Da keine schriftlichen
Zeugnisse direkt vorliegen, werden in diesem Forschungsprojekt archäologische
Zeugnisse zur persönlichen Mobilität von Personengruppen zusammengestellt, z.B. an Hand
von Pilgerabzeichen die räumliche Mobilität über große
Entfernungen hinweg. Von Bedeutung sind weiter Funde von "exotischen" Materialien, wie z.B. Seide, chin.
Porzellan, Elfenbein, Walroßbein usw., die auf bestimmte
Herkunftsgegenden und Absatzgebiete schließen lassen. Möglicherweise ist in
diesem Zusammenhang auch die Vermittlung neuer technischer Kenntnisse erfolgt,
begünstigt durch die Mobilität von z.B. Bauhütten (vgl. den hohen
Eisenbedarf gotischer Kirchen aus statischen Gründen) oder Klosterneugründungen
(Zisterzienser) in dieser Zeit.
Drittmittelgeber:
Beteiligter Wissenschaftler:
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Hans-Joachim Peter