Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Planetologie
Wilhelm-Klemm-Straße 10 48149 Münster Tel. (0251) 83-33496 Fax: (0251) 83-36301 e-mail: cormack@uni-muenster.de WWW: http://ifp.uni-muenster.de Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. E. K. Jessberger | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 19 - Geowissenschaften Institut für Planetologie Planetenphysik (Prof. Dr. T. Spohn) | ||||
Materialeigenschaften von kometarem Eis
Die ESA wird im Jahre 2003 die Sonde Rosetta zu einem periodischen Kometen starten, um
dort eine Landesonde abzusetzen. In Zusammenhang mit dem Experimentpaket MUPUS und
in Fortsetzung vergangener Laborexperimente, in denen die Wärmeleitfähigkeit
und die Temperaturverteilung von porösem Wassereis unter Weltraumbedingungen
gemessen worden sind, wird die Fragestellung untersucht, wie sich die poröse
Mikrostruktur auf die makroskopischen physikalischen Eigenschaften auswirken. Neben
mechanischen Eigenschaften sind insbesondere thermische Größen von Interesse,
da diese maßgebend für die Evolution kometarer Körper sind.
Laborexperimenten haben gezeigt, daß in porösen, granularen Eis zwei
Mechanismen des Wärmetransports zu berücksichtigen sind: (1)
Wärmeleitung über die feste Eismatrix und die Kornkontakte und (2) Diffusion
von sublimiertem Wasserdampf im Porenraum. Zum Verständnis beider Mechanismen
müssen neben der Porosität weitere strukturelle Parameter berücksichtigt
werden: Im ersten Fall sind dies "relative" geometrische Größen, nämlich
das Verhältnis der Kontaktfläche der Körner zur Korngröße,
das wiederum in Beziehung zur Korngestalt steht; im zweiten Fall "absolute"
Größen, nämlich die Porendimensionen.
Gemessene Wärmeleitfähigkeiten lassen sich durch einfache geometrische
Modelle anpaßen. Damit kann man Abschätzungen über
Größen wie Porosität, Korngestalt, Kontaktflächen, Porenradien und
Tortuosität gewinnen. Da aber eine Vielzahl von Parametern involviert ist,
läßt sich nicht eindeutig feststellen, welche Modelle tatsächlich relevante
Zusammenhänge zwischen makroskopischer Wärmeleitfähigkeit und
mikroskopischen Strukturgrößen zeigen. Eine numerische Studie an
zweidimensionalen Dünnschnitten poröser Eisproben soll deshalb die wichtigen
mikroskopischen Parameter und Modelle validieren.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter