Forschungsbericht 1997-98 | |
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Institut für Planetologie
Wilhelm-Klemm-Straße 10 48149 Münster Tel. (0251) 83-33496 Fax: (0251) 83-36301 e-mail: cormack@uni-muenster.de WWW: http://ifp.uni-muenster.de Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. E. K. Jessberger |
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 19 - Geowissenschaften Institut für Planetologie Analytische Planetologie (Prof. Dr. E. K. Jessberger) | |||
1.3 Milliarden Jahre alte Mikrometeorite aus Finnland - fossile Zeugen der Entwicklung des atmosphärischen Sauerstoffes
Mikrometeorite [MM] sind bis zu einem mm große extraterrestristische Objekte, die in
der Stratosphäre, den Eisschilden Grönlands, der Antarktis und Arktis sowie aus
rezenten Tiefseesedimenten gesammelt werden. Fossile MM sind kaum bekannt, da solche
Objekte mit einem terrestrischen Alter >10 000 a gemeinhin deutliche Alterationen zeigen. Die
ältesten in der Literatur erwähnten MM stammen aus einem jurassischen Horizont
(» 180 Ma). 1998 wurden in Sandsteinen mit einem
Sedimentationsalter ³ 1.3 Ga (Jotnische "Red
Beds" im SW Finnlands) chemisch und mineralogisch unveränderte kosmische
Kügelchen nachgewiesen. Kosmische Kügelchen sind MM, die beim Eintritt in die
Atmorphäre aufgeschmolzen und abgeschreckt werden.
In dem Forschungsvorhaben wird die der MM-Population in den Jotnischen Sandsteinen
mineralogisch-geochemische charakterisiert, um Aussagen über den
extraterrestristischen Flux (Menge, Häufigkeit einzelner MM-Gruppen) vor ca. 1.3 Ga
treffen zu können. über die sedimentologische Analyse der Muttergesteine sollen
jene physikalisch-chemischen Bedingungen während Ablagerung und Diagenese
eingegrenzt werden, welche die ausgezeichnete Erhaltung der Jotnischen MM ermöglicht
haben. Zudem lassen sich durch mikrochemische Analysen der Olivine und Spinelle in den
MM erstmals modellunabhängige Hinweise auf die Entwicklung des O2-Gehaltes im
Mesoproterozoikum erarbeiten, da die Zusammensetzung neu kristallisierter Olivine und
Spinelle in kosmische Kügelchen hauptsächlich von der Sauerstoffugazität
fO2 und damit vom O2-Gehalt der Atmosphäre abhängt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter