Forschungsbericht 1997-98   
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[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 11 - Philologie
Slavisch-Baltisches Seminar
Arbeitsbereich Prof. Dr. A. Sproede
 


Untersuchungen zur russischen Kultur- und Literaturgeschichte: Platonismen als poetologische und kunsttheoretische Legitimationsfiguren (Russistik I)

Die Erforschung des Ideenrealismus und seiner literarischen Formen in Rußland ist dringendes Desiderat. Ob im bis in die jüngste Literatur fortwirkenden Postulat der Nachahmung der Natur oder in den Programmen von der Wahrheit bzw. ethischen Verpflichtung von Fiktion und Kunst - die russische Kunstkritik kann das Verdikt, daß "die Dichter lügen", nicht hinter sich lassen. Scheitelpunkt der Verleugnung des ästhetischen Gebildes als Artefakt und der Auffassung von Kunst als Emanation ist die Lehre von der Ikone als einer "nicht von Hand geschaffenen" (nerukotvornyj) Präsenz des Göttlichen. In der Tradition solcher Kunstnormen wird noch um 1900 Baudelaires Modernität zu einem transzendentalphilosophisch oder religiös gefärbten russischen "Symbolismus" zurückgenommen; die Kunsttheorie der 1920er Jahre wird als "formalistisch" verfemt. Nach einem Überblick über die explizite platonische Tradition (Übersetzung, Rezeption) sollen Platonismen zunächst in der impliziten Poetik und den Hintergrundmetaphern ausgewählter Dichter und Kritiker des 18. und 19. Jh. aufgesucht werden. Fallstudien zur modernen Literatur (I. Annenskij, V. Nabokov, I. Brodskij) schließen die Untersuchung ab (Dissertationsprojekt).

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. A. Sproede (Betreuer), G. Schomache
 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-10-29