Textiler Blaudruck im Kulturvergleich: Japan und Europa - Handwerk und frühindustrielle Entwicklung

Die von Indien ausgehende Blaufärberei mit "Indigo" wurde in Europa einst als "blaues Wunder" bezeichnet, da die Farbe Blau erst nach dem eigentlichen Färbevorgang durch Oxidation entstand. Blaufärberei und Blaudruck haben sich in Europa wie in Ostasien auf unterschiedliche Weise entwickelt, sodaß die japanischen und die europäischen Stoffe sich erheblich voneinander unterscheiden in Mustergebung, Motiven, in der Art ihrer Anfertigung und dem anders gearteten Reservedruck. Die Ergebnisse dieser vergleichenden Darstellung wurden in der Ausstellung: "Ein blaues Wunder. Zur Geschichte der Blaufärberei in Japan und Europa" in Bad Säckingen (Deutsch-Japanische Gesellschaft) präsentiert. Daraus folgten Konzeption und wissenschaftliche Beratung einer Ausstellung mit anderen Schwerpunkten (v.a. Technologie) im Deutschen Museum, München (Leitung: Dr. H. Tietzel; Förderung u.a.durch CIBA GEIGY, Japan Foundation; Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Volkskunde Museum Berlin, NAK: Neue Augsburger Kattunfabrik). (120.000 Besucher).

Eine Auswahl von Objekten der Münchener Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum und unter der Schirmherrschaft der ungarischen Botschaft im Sommer 1997 auch an der WWU Münster ausgestellt; sie war der Rettung der letzten noch erhaltenen Blaudruck-Manufaktur aus dem 18. Jh. in Pápa gewidmet. Weitere Ausstellungen in verschiedenen Museen (Nord-Dtl., Detmold, Ungarn) sind geplant. Katalog in Bearbeitung. Eine Ausstellung zum "Blaudruck in Ungarn und Deutschland" in Verbindung mit einem internationalen Symposiums zur Rettung von Pápa ist in Ungarn in Vorbereitung.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Prof. Dr. Ildikó Klein-Bednay

Veröffentlichungen:

Klein-Bednay, I.: Katazome. Blaufärberei in Japan. In: Textile Kunst. 25 Jahre Galerie Smend (1973-1998). Köln 1998. Zu den Ausstellungen zahlreiche Presseberichte in Deutschland, Ungarn und Japan.